16.03.2016 12:18 Uhr

Nach Brutalo-Foul: Hahn vor Rückkehr

André Hahn könnte ausgerechnet gegen den FC Schalke zurückkehren
André Hahn könnte ausgerechnet gegen den FC Schalke zurückkehren

Im Leben sieht man sich immer zweimal: Für Andre Hahn könnte sich gut fünf Monate nach seiner schweren Verletzung durch ein brutales Foul von Johannes Geis der Kreis schließen. Nämlich im Falle seines Comebacks für Borussia Mönchengladbach am Freitag. Ausgerechnet bei Schalke 04 könnte es zum brisanten Wiedersehen mit seinem damaligen Gegenspieler kommen.

Allen Bemühungen um Normalität zum Trotz ("Für mich ist das erledigt") heizte Hahn selbst in Interviews zu Wochenbeginn durch Kritik an Geis' Verhalten erst einmal an: "Blumen ans Bett hatte ich nicht erwartet, und beste Freunde werden wir sicher auch nicht mehr. Dennoch hätte ich mich, wenn ich ein solches Foul begangen hätte, sicher noch zwei-, dreimal gemeldet", sagte der 25-Jährige in der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" und legte via "Bild"-Zeitung nach: "Er hat mir am Tag danach nur eine SMS geschickt - danach bis heute nichts mehr."

Außer die Entrüstung des damaligen "Opfers" machen die Aussagen besonders gegenteilige Behauptungen des "Täters" besonders pikant. Denn Geis, der nach seiner Roten Karte für das Foul im Hinspiel Ende Oktober eine Sperre für fünf Spiele aufgebrummt bekam, stellte sich bislang als geradezu fürsorglich dar und verwies mehrfach auf Kontaktaufnahmen zu Hahn.

Erinnerungen sind noch präsent

Wie auch immer: Hahn, der durch die sinnlos harte Geis-Attacke einen Bruch des Schienbeinkopfes und einen Meniskuseinriss erlitt, will nicht im Zorn zurückblicken. Zwar sind seine Erinnerungen an die Unglücksszene noch sehr präsent ("Ich hörte es knacken, hatte brutale Schmerzen und traute mich erst gar nicht, hinzuschauen. Dann habe ich immerhin gefühlt, dass am Beim noch alles gerade stand"). Doch die Konzentration der Ex-Nationalspielers (ein Länderspiel 2014) gilt zunächst dem Wiedereinstieg in den Alltag und danach auch schon seinem nächsten Anlauf auf einen Stammplatz für die kommende Saison bei den Fohlen: "Ich möchte fit bleiben, auf mein altes Level kommen und in der Vorbereitung topfit voll angreifen."

Erst einmal jedoch hofft Hahn für Freitag auf seine Rückkehr ins Team, nachdem Gladbachs Trainer André Schubert den früheren Augsburger zuletzt beim 3:0 seines Teams gegen Eintracht Frankfurt noch nicht aufs Feld schicken mochte. Dass ein Comeback nicht seine einzige Sehnsucht ist, lässt Hahn beim Gedanken an einen Einsatz gegen die Königsblauen aber letztlich doch durchblicken: "Wenn ich auf Schalke das Siegtor machen würde, wäre das für mich eine Genugtuung ohne Ende."