28.03.2016 12:14 Uhr

Belgier wollen Rückkehr in die Normalität

Marc Wilmots und sein Team wollen sie schnell es geht in die Normalität zurückkehren
Marc Wilmots und sein Team wollen sie schnell es geht in die Normalität zurückkehren

Marc Wilmots machte den Versuch, einen Schritt in Richtung Normalität zu gehen. "Wenn der Ball rollt, sind wir in einer anderen Welt. Wir wollen Belgien Ehre machen, wie jedes Mal", sagte der ehemalige Schalke-Profi und -Trainer. Doch seit den Terroranschlägen am vergangenen Dienstag in Brüssel ist auch für die belgische Nationalmannschaft nichts mehr wie es einmal war.

Das für Dienstag geplante Länderspiel gegen Portugal war kurzerhand abgesagt und ins portugiesische Leiria verlegt worden. "Ich wollte in Brüssel spielen, um den Terroristen zu zeigen, dass wir keine Angst haben und dass wir unsere Art und Weise zu leben nicht ändern", betonte der Fußballlehrer, der trotz der psychischen Belastung für seine Schützlinge hofft, dass sein Team gegen die Iberer an die Leistungsgrenze gehen kann.

Kurz vor dem Abflug am Sonntag in Richtung Portugal gab es noch eine kleine Gedenkfeier auf dem Flughafen mit Wilmots, Nicolas Lombaerts und Axel Witsel. "Lasst uns zusammen stark bleiben! Es lebe Belgien!", lautet die Botschaft Wilmots'. Auch die belgischen Spieler wollen sich der Herausforderung trotz der Tragödie in der Heimat stellen. Nacer Chadli von Tottenham Hotspur äußerte: "Wir müssen unseren Fans den Gefallen tun und in Portugal gewinnen und gut spielen. Nach den Vorfällen der vergangenen Tage sind wir besonders motiviert. Es war eine schwierige Woche für Belgien."

Mit Verletzungssorgen nach Portugal

Im vergangenen November musste das Länderspiel von Weltmeister Deutschland gegen die Niederlande in Hannover wegen einer Terrorwarnung kurz vor Beginn der Partie abgesagt werden. Zuvor war es am 13. November in Paris am Rande der Partie zwischen Frankreich und dem DFB-Team zu mehreren Terror-Anschlägen in der französischen Hauptstadt gekommen, die insgesamt 130 Menschenleben gefordert hatten.

Allerdings hat Wilmots gegen den Vize-Europameister von 2004 große Personalsorgen. Die Liste der abwesenden Spieler umfasst mittlerweile acht Akteure: Kevin De Bruyne, Vincent Kompany, Eden Hazard und Jan Vertonghen waren gar nicht erst eingeladen worden, Divock Origi, Christian Benteke und Yannick Carrasco stiegen aus der Vorbereitung aus. Am Ostermontag meldete sich auch Toby Alderweireld ab, Gladbachs Thorgan Hazard ist angeschlagen.

Kein Pardon kannten im Übrigen die belgischen Dopingfahnder mit dem Wilmots-Team. Diese nahmen am Samstagmorgen in aller Frühe im Mannschaftshotel eine unangekündigte Kontrolle bei den Roten Teufeln vor - trotz der tragischen Vorkommnisse in Brüssel und der besonderen Umstände der Partie in Leiria. Verschiedene Schützlinge von Wilmots wurden aus dem Bett geklingelt.