16.04.2016 18:20 Uhr

Salzburg siegt nur mit Schiedsrichter-Hilfe

Salzburg-Kapitän Soriano verwertete ein Freistoß-Geschenk von Schiedsrichter Weinberger
Salzburg-Kapitän Soriano verwertete ein Freistoß-Geschenk von Schiedsrichter Weinberger

Titelverteidiger RB Salzburg hat am Samstagnachmittag im Auftaktspiel der 31. Bundesliga-Runde erst in der Nachspielzeit einen 2:1-Heimsieg über den Vorletzten SV Ried gefeiert. Allerdings nur unter gütiger Hilfe von Schiedsrichter Julian Weinberger.

Damit vergrößerten die "Bullen" ihren Vorsprung auf den ersten Verfolger Rapid, der erst am Sonntagnachmittag im Wiener Derby den Erzrivalen Austria empfängt, auf vorerst neun Punkte.

Treffer von Naby Keita in der 35. Minute und Kapitän Jonatan Soriano, der ein Freistoß-Geschenk in der 92. Minute nutzte, sicherten den Salzburgern den siebenten Heimsieg en suite und die Revanche für die 0:1-Niederlage am 13. Februar im Innviertel. Ried war durch Dieter Elsneg in der 54. Minute der zwischenzeitliche Ausgleich zum 1:1 gelungen. Bis der Referee entscheidend eingriff, sah es für die Oberösterreicher nach einem völlig unerwarteten Punktgewinn im Kampf gegen den Abstieg aus.

Naby Keita sorgt vor der Pause für die Salzburger Führung

Salzburg-Coach Óscar García brachte mit Stefan Lainer, Takumi Minamino, Yasin Pehlivan und Omer Damari gleich vier neue Spieler im Vergleich zum 1:0-Heimsieg über Admira Wacker. Seine Elf bestimmte die Partie in den ersten 45 Minuten klar. Es entwickelte sich aber ein Geduldspiel, weil die Rieder bei Salzburger Angriffen mit einer Fünfer-Abwehrkette die Räume eng machten und extremes Forechecking betrieben.

Nachdem Soriano (12. Minute) und dessen Sturmpartner Damari (16.) aus spitzem Winkel gescheitert waren, probierte es Valon Berisha mit einem Distanzschuss (19.), der nur knapp über das Tor ging. Ried war dagegen in der ersten Hälfte nur in der 20. Minute gefährlich, als Thomas Fröschl einen Stanglpass von Alberto Prada verpasste.

Das Salzburger Führungstor resultierte aus einem Elsneg-Fehler, der anstatt schnell abzuspielen den Ball an den von hinten grätschenden Paulo Miranda verlor. Diese Chance ließ sich Keita nicht entgehen. Der Salzburg-Mittelfeldmotor traf aus 22 Metern per Innenstange zum 1:0. Es war bereits das elfte Bundesliga-Saisontor von Keita.

Ex-Rieder Lainer verschuldet den Ausgleich

Noch vor der Pause ließen Soriano (40./nach Keita-Pass volley daneben) und Minamino (41./alleine vor dem Tor verzogen) Chancen aufs 2:0 aus. Dies sollte sich acht Minuten nach Wiederbeginn rächen: Nach einem Ausschuss von Ried-Tormann Thomas Gebauer verschätzte sich Salzburg-Verteidiger Lainer im Zweikampf mit Elsneg. Der Ex-Rieder produzierte eine Kerze, die Keeper Alexander Walke nicht klären konnte und Elsneg kam äußerst billig zum 1:1-Ausgleich (54.).

In der Folge trauten sich die Rieder plötzlich mehr zu, auch weil die "Bullen" eine katastrophale zweite Hälfte ablieferten. Die zunächst besten Salzburg-Chancen in Hälfte zwei vergab der in der 65. Minute eingewechselte Südkoreaner Hee-Chan Hwang. Er scheiterte einmal kläglich an Tormann Gebauer (67.) und traf nach Bernardo-Traumpass einen schwer zu nehmenden Volley nicht richtig (80./daneben).

Schiedsrichter Weinberger schenkt Salzburg den Sieg

Im Finish hatten die Gastgeber dann doppeltes Glück. Keita, der von Marcel Ziegl gefoult wurde, sah nach einer klaren Tätlichkeit gegen seinen Zweikampfgegner nur Gelb und nicht Rot. Noch dazu unmittelbar vor den Augen des Schiedsrichters.

In der Nachspielzeit folgte eine weitere gravierende Fehlentscheidung von Julian Weinberger: Nach einem Kopfball-Duell zwischen Thomas Reifeltshammer und Hwang entschied er auf Freistoß knapp außerhalb der Strafraumgrenze. Diese Möglichkeit ließ sich Soriano nicht entgehen und zirkelte den Ball perfekt über die Mauer ins kurze Eck. Es war der 21. Saisontreffers des Katalanen, der die Torschützenliste damit überlegen anführt.
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Nach dem Match gab es noch eine Auseinandersetzung zwischen Salzburg-Mittelfeldspieler Pehlivan und dem Rieder Co-Trainer Mario Posch, der in einer hektischen Rückwärtsbewegung den Salzburger im Gesicht traf. Daraufhin wurde Pehlivan von seinen Mannschaftskollegen zurückgehalten und eine Eskalation der Situation vermieden.

Für die hatte aber bereits zuvor der Schiedsrichter gesorgt. Ried-Coach Paul Gludovatz hat bereits vor dem Schlusspfiff erzürnt den Gang in die Kabine angetreten.

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red