17.04.2016 13:30 Uhr

Sturm wittert Morgenluft, Ried hadert

Sieg hält Sturm im Rennen um Tabellenrang drei
Sieg hält Sturm im Rennen um Tabellenrang drei

Sturm Graz scheint sich im Bundesliga-Finish noch einmal aufzubäumen. Der 1:0-Erfolg am Samstagabend gegen den WAC war der dritte Sieg en suite. Damit zog die Elf von Franco Foda an Admira Wacker vorbei und stieß auf Rang vier vor. "Wir wollen dran bleiben", versprach Sturm-Torhüter Michael Esser.

Dabei war der knappe Sieg hart erarbeitet. "Das Spiel hätte auch anders enden können", musste Foda zugeben, "der Sieg war auf ganzer Linie erkämpft", ergänzte Esser. Auch Kreativgeist Donis Avdijaj bemühte sich um Realismus: "Man muss die Kirche im Dorf lassen, es gab schon bessere Spiele von uns und auch von mir", meinte die Schalke-Leihgabe.

Dass er angeblich von Rapid umworben werde, konnte Avdijaj indes nicht bestätigen: "Für mich gibt es nur einen Verein in Österreich", und das ist Sturm Graz."

Falsche Abseitsentscheidung

Der Sieg war letztlich wohl verdient, wenn auch etwas glücklich. Denn der WAC präsentierte sich in der ersten halben Stunde stärker und hatte auch Pech, als das Führungstor der Gäste durch Boris Hüttenbrenner (26.) wegen einer Abseitsentscheidung aberkannt wurde. "Der Schiedsrichter hätte das Tor geben können, und wir haben Glück gehabt", bekannte Foda.

Als Sturm-"Retter" trat einmal mehr Bright Edomwonyi auf, der sich langsam zum Goalgetter mausert. Eine Woche nach seinen drei Toren gegen Altach krönte er in der 55. Minute einen starken Auftritt mit dem entscheidenden Treffer. Es war bereits sein fünfter in den jüngsten fünf Partien.

WAC-Serie zu Ende

Für den WAC endete hingegen eine Serie von neun Spielen ohne Niederlage. Der Vorsprung auf Schlusslicht Grödig (erreichte bei Admira Wacker ein 1:1-Remis), schrumpfte zwar um einen Punkt, beträgt aber immer noch sieben Zähler. "Die zu Ende gegangene Serie ist unwesentlich, wir brauchen vielmehr die Punkte. Es wird bis zur letzten Runde spannend bleiben", prophezeite WAC-Routinier Joachim Standfest.

Kapitän Michael Sollbauer übte heftige Schiri-Kritik, spielte dabei auch auf die zwei Ausschlüsse im Finish an: "Diese ganz klaren Entscheidungen gegen uns sind extrem ärgerlich. Uns sind Punkte gestohlen worden."

Ried sieht sich um Punkt gebracht

Großer Ärger herrschte auch bei einem anderen in den Abstiegskampf verstrickten Verein. Die SV Ried sah sich bei der 1:2-Niederlage in Salzburg um einen verdienten Punkt gebracht. "Ich nehme für den Abstiegskampf keinen Punkt mit, wir sind alle angefressen", sagte Ried-Trainer Paul Gludovatz.

Zunächst hatte Salzburg-Spielgestalter Naby Keita nach einer Tätlichkeit nur Gelb statt Rot gesehen und in der Nachspielzeit führte ein Kopfballduell zwischen Thomas Reifeltshammer und Hee-Chan Hwang zum für Ried "tödlichen" Freistoßgeschenk durch Jonatan Soriano. "Keita muss eindeutig Rot bekommen, und das Foul vor dem 1:2 war ganz einfach keines", stellte Gludovatz klar.

Der Vorsprung von Ried auf Grödig beträgt nun fünf Punkte, in der 34. Runde kommt es noch zum direkten Duell im Innviertel. Grödig-Coach Peter Schöttel schöpfte wieder Mut. "Unsere Mannschaft ist intakt. Jetzt haben wir zwei Heimspiele. Wir hoffen, dass wir diese nutzen, um dann in der 34. Runde in Schlagdistanz nach Ried fahren zu können."

Mehr dazu:
>> Sturm ringt den WAC nieder
>> Salzburg siegt nur mit Schiedsrichter-Hilfe
>> Soriano als Sieggarant für Salzburg

apa/red