22.04.2016 23:14 Uhr

St. Pölten patzt - LASK zieht vorbei

Der Brasilianer Fabiano trug sich gegen den SC Wiener Neustadt in die Schützenliste ein (22.4.2016)
Der Brasilianer Fabiano trug sich gegen den SC Wiener Neustadt in die Schützenliste ein (22.4.2016)

Der LASK hat am Freitag die Tabellenführung in der Ersten Liga übernommen. Die Oberösterreicher setzten sich in Pasching gegen Wiener Neustadt 2:1 durch und zogen aufgrund des besseren Torverhältnisses an Leader St. Pölten vorbei. Die Niederösterreicher unterlagen in der NV-Arena dem FC Liefering knapp 1:2 und liegen aufgrund des schlechteren Torverhältnisses nur mehr auf Rang zwei.

Ebenfalls im Aufstiegskampf blieb Wacker Innsbruck. Die Tiroler feierten gegen Schlusslicht FAC einen 3:0-Pflichtsieg und haben als Dritter weiter vier Zähler Rückstand auf den LASK. Zu Ende ging die Auswärtsserie des Sechsten Kapfenberg nach vier Siegen hintereinander. Beim Fünften Austria Lustenau mussten sich die Obersteirer wegen eines Last-Minute-Gegentors mit einem 2:2 begnügen. Kein Ende fand hingegen die Negativserie von Austria Klagenfurt, der Achte kassierte mit dem Heim-0:2 gegen Fix-Absteiger Austria Salzburg die neunte Niederlage in Serie.

Der LASK baute seine ungeschlagene Serie gegen Wiener Neustadt auf neun Partien aus, dabei gab es gleich sieben Siege. Mit Heimsieg Nummer acht in Folge stellten sie den eigenen Club-Rekord in der zweithöchsten Spielklasse aus den Jahren 1979 und 1993 ein. Den Grundstein dafür legte die Truppe von Coach Oliver Glasner schon in der Anfangsphase. Fabiano verwertete schon nach 1:55 Minuten einen Imbongo-Lochpass zum 1:0 (2.). Christopher Drazan, der später verletzt ausschied, erhöhte kurze Zeit später mit einem überlegten Schuss ins Eck (14.).

Die Wiener Neustädter gaben sich beim Trainerdebüt von Rene Wagner aber nicht auf und kamen durch einen Kopfball von Marvin Egho zum Anschlusstreffer (27.). Dass es auch in der Folge spannend blieb, hatten die Gäste Domenik Schierl zu verdanken, der einen schwach geschossenen Foulelfmeter von Fabiano parierte (40.). Da sich Abwehrchef Remo Mally danach verletzte, musste Co-Trainer Andreas Schicker in die Partie. Der am 1. Mai als Sportdirektor zu Sturm Graz wechselnde Günter Kreissl half deshalb auf der Bank noch einmal als Co-Trainer aus. Die Gäste hielten auch nach Gelb-Rot für Andreas Pfingstner (69.) gut dagegen, blieben aber zum vierten Mal in Folge sieglos. Die ohne den erkrankten Rene Gartler angetretenen Linzer durften sich im vierten direkten Saisonduell über den ersten Sieg freuen und vermieden einen neuerlichen Umfaller nach dem jüngsten 2:2 beim FAC.

Nächster Rückschlag für St. Pölten

Für St. Pölten setzte es nach dem Out im ÖFB-Cup-Halbfinale am Dienstag gegen Admira Wacker Mödling den nächsten Rückschlag. Nach drei Ligasiegen in Folge sowie sechs Heimerfolgen en suite setzte es für die Truppe von Coach Karl Daxbacher wieder einmal eine Meisterschaftsniederlage. Luan machte erst in der Nachspielzeit (93.) den Auswärtssieg des Tabellenvierten perfekt. Mergim Berisha hatte auf 0:1 (53.) gestellt, Daniel Segovia war aus einem Elfmeter der Ausgleich (68.) geglückt.

In einer ereignisarmen ersten Hälfte blieben die Gastgeber vieles schuldig. Die bis zum Strafraum immer wieder gut kombinierenden Lieferinger hätten eigentlich in Führung gehen müssen, eine Fehlentscheidung von FIFA-Schiedsichter Oliver Drachta verhinderte aber das 0:1. Massaya Okugawa rutschte in ein Joao-Pedro-Zuspiel und lupfte den Ball über Christoph Riegler ins Netz. Da der Lieferinger kurz nach dem Abschluss in den Goalie hineinrutschte, wurde der Treffer aberkannt.

Gleich nach der Pause übernahmen die "Jungbullen" das Kommando und gingen verdient in Führung. Dimitri Oberlin spielte quer auf Berisha, der keine Mühe hatte zu vollenden (53.). Kurz zuvor hatte Michael Huber bei einem Abschluss des diese Saison auch schon oft bei den Salzburg-Profis im Einsatz gewesenen Oberlin auf der Linie gerettet (50.). Der Gegentreffer war aber wie ein Weckruf für die Niederösterreicher, die plötzlich brandgefährlich waren. Segovia traf aus zentraler Position aus sieben Metern stümperhaft das leere Tor nicht (57.) und fand bei einem Kopfball in Liefering-Tormann Carlos seinen Meister (59.). Chance Nummer drei ließ sich der St.Pölten-Topstürmer nicht mehr entgehen, er verwertete einen selbst herausgeholten, aber umstrittenen Foulelfmeter, zum 1:1 (68.).

Danach sahen die 2.240 Zuschauer eine offene Partie, in der alles möglich war. David Stec ließ eine Konterchance ungenützt (79.), Liefering blieb damit im Spiel und belohnte sich auch noch. Aus leicht abseitsverdächtiger Position vollendete Luan nach einer einstudierten Freistoßvariante. Danach sah St. Pöltens Mark Prettenthaler nach rüder Attacke von hinten an Berisha noch zurecht Rot, der Torschütze wurde verletzt vom Platz getragen. Ein bitteres Ende eines gelungenen Auftritts des 17-Jährigen.

Wacker schöpft Hoffnung

Innsbruck startete gegen den FAC nervös, fing sich aber und sorgte für eine frühe Vorentscheidung. Nach Pichlmann-Zuspiel an der Mittellinie zog Florian Jamnig auf das Tor der Wiener zu und schloss mustergültig ab (21.). Zwei Minuten später machte Christoph Freitag den Doppelschlag perfekt, vollendete nach einem Säumel-Freistoß. Die Tiroler verwalteten in der Folge vor allem das Ergebnis, das 3:0 fiel trotzdem. Thomas Pichlmann zeigte einmal mehr seine Klasse, traf zum schon 19. Mal (62.). Wenn der Liga-Toptorschütze trifft, haben die Tiroler damit weiter nicht verloren, dabei zwölf Siege und zwei Unentschieden geholt.

Keinen Sieger gab es im Duell Lustenau gegen Kapfenberg. Jodel Dossou brachte die Vorarlberger verdient in Führung (8.), den Gästen gelang durch Jorge Elias (34.) und Florian Flecker (56.) aber vorerst die Wende. Zum fünften Auswärtssieg 2016 reichte es aber nicht, da Trainersohn Seifedin Chabbi in der Nachspielzeit noch einköpfelte (92.) und Lustenaus ungeschlagene Serie damit auf fünf Partien ausbaute.

Klagenfurt bot gegen Salzburg zwar eine durchaus ansehnliche Vorstellung, Tore erzielten im Wörtherseestadion aber nur die Gäste. Uros Palibrk traf entgegen dem Spielverlauf per Kopf zum 0:1 (30.), als die Kärntner alles auf eine Karte setzten, machte Felipe Dorta nach einem Konter alles klar (94.). Die Klagenfurter sind damit gegen kein Team in der Liga mehr ungeschlagen. Für die Salzburger war es der erste Sieg nach drei Niederlagen en suite.

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apa