28.04.2016 14:12 Uhr

Reuter will sich "über die Line retten"

Stefan Reuter will mit dem FC Augsburg den Klassenverbleib schaffen
Stefan Reuter will mit dem FC Augsburg den Klassenverbleib schaffen

Jetzt soll auch beim FC Augsburg gefeiert werden. Eine Woche nach der Nicht-Abstiegsparty von Gegner 1. FC Köln möchte der schwäbische Europa-League-Debütant zum Ende einer emotionalen und kniffligen Saison den vorzeitigen Klassenverbleib bejubeln.

"Wir können einen ganz wichtigen Schritt machen. Ob es dann schon der Matchball ist, muss man abwarten", erklärte Augsburgs Manager Stefan Reuter vor dem Heimspiel am Freitag gegen die bereits geretteten Rheinländer.

Mit 40 Punkten sind die Kölner den Europapokalplätzen näher als den Abstiegsrängen - nach drei Siegen in Serie wollen sich auch die Augsburger der Sorgen in der Bundesliga entledigen. "Wenn man gewinnt, ist man schon ziemlich auf der sicheren Seite. Wir sind auf einem guten Weg", sagte der verletzte Kapitän Paul Verhaegh, dessen Saison vorzeitig zu Ende ist. "Neun Punkte aus den letzten drei Spielen. Das gibt nochmal Rückenwind für die letzten Spiele", sagte Coach Markus Weinzierl nach den jüngsten Erfolgen.

Reuter will sich "über die Linie retten"

Im Falle einer vorzeitigen Rettung im fünften Bundesliga-Jahr, die am 32. Spieltag bei einem eigenen Erfolg und entsprechenden Ergebnissen der Konkurrenz auch rechnerisch möglich ist, könnte neue Dynamik in die spannende Trainerfrage kommen. Weinzierl ist heiß begehrt, hat aber beim FCA noch einen Vertrag bis 2019.

Aktuell steht nur der Klasseverbleib auf der Agenda. Selbst nachdem die Augsburger in dieser Woche bei der Vorstellung ihres Films zur Europa-League-Premiere in schönen Erinnerungen schwelgten, blickten sie schnell wieder auf den Liga-Existenzkampf. "Das ist auf alle Fälle Motivation für jeden, der das miterlebt hat", betonte Reuter. "Ich hatte Gänsehaut, und jeder ist jetzt heiß, das Ziel Klassenerhalt zu schaffen und es jetzt über die Linie zu retten." Ein weiteres Jahr in der deutschen Eliteklasse wäre die "Krönung" der Europapokal-Saison.

"Wir wollen alles klar machen"

Wie in der Hinrunde, als der FCA am zwölften Spieltag noch Schlusslicht war, holt sich das Weinzierl-Team auch in der Rückserie wieder in der zweiten Rundenhälfte die Siege. Man habe eine gute Chance, "noch mal einen Riesenschritt zu machen", erklärte Torhüter Marwin Hitz. Beim 1:0 im Hinspiel hatte dieser den Elfmeterpunkt vor einem verschossenen Strafstoß des Kölners Anthony Modeste malträtiert und damit für eine der kuriosesten Szenen der Saison gesorgt.

"Wir brauchen noch ein paar Punkte, um ganz sicher zu sein", sagte der derzeitige Torgarant Alfreð Finnbogason. Nach zuletzt fünf Toren in den vergangenen sechs Spielen ist der isländische Nationalspieler Top-Kandidat für das 200. Bundesliga-Tor des FCA, aktuell hat der Klub 199 Treffer auf dem Konto. "Wir wollen alles klar machen", erklärte Defensivspieler Jeffrey Gouweleeuw.

Köln hat die Saison noch nicht abgehakt

Das hat Köln längst geschafft - und dennoch will sich das Team von Trainer Peter Stöger weiter fokussiert zeigen. "Das Interessante ist, dass die Jungs am Wochenende nicht losgezogen sind, weil sie wissen, dass wir noch wichtige Spiele haben. Ich finde, das ist auch ein Charakterzug, der erwähnenswert ist", lobte Manager Jörg Schmadtke.

"Zumal wir noch gegen zwei Gegner spielen, die im Abstiegskampf stecken", ergänzte Schmadtke. "Dementsprechend müssen wir die Spiele seriös und ernsthaft angehen. Wir wollen noch so viele Punkte wie möglich einfahren." Verzichten müssen die Rheinländer auf Innenverteidiger Mergim Mavraj wegen muskulärer Probleme sowie den gesperrten Mittelfeldspieler Leonardo Bittencourt.