29.04.2016 10:45 Uhr

Der Poker um Mats Hummels

Mats Hummels will nicht mehr schwarz-gelb tragen
Mats Hummels will nicht mehr schwarz-gelb tragen

Borussia Dortmund will den wechselwilligen Mats Hummels nicht kampflos zum FC Bayern ziehen lassen. Auch nach der offiziellen Bestätigung des Freigabe-Wunsches des Weltmeisters sei "überhaupt nicht gesagt, dass Mats nicht im nächsten Jahr weiterhin in unserem Trikot spielt", sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke der "Süddeutschen Zeitung".

Der Vertrag von Hummels beim BVB läuft noch bis 2017, eine Ausstiegsklausel gibt es nicht. Dortmund hatte die Erlaubnis für den Wechsel nach München an eine hohe Ablösesumme geknüpft. Spekuliert wird, dass der BVB bis zu 40 Millionen Euro verlangen könnte.

Sollte sich die Borussia wider Erwarten nicht mit den Bayern auf einen Deal einigen, könnte der BVB wie 2013 schon Topstürmer Robert Lewandowski den vorzeitigen Wechsel zum Rekordmeister verweigern. Lewandowski war dann erst ein Jahr später nach Ablauf seines Vertrags ablösefrei nach München gekommen.

"Kostet mich eine halbe Stunde Schlaf"

Hummels hatte bereits in der vergangenen Woche seinen baldigen Abschied aus Dortmund angedeutet. "Das kostet mich seit einigen Wochen jede Nacht bestimmt eine halbe Stunde vor dem Einschlafen, weil mir das ganze Thema sehr nah geht", hatte der Abwehrchef gesagt. BVB-Boss Watzke betonte indes: "Mats hat sich absolut sauber und korrekt in der ganzen Angelegenheit verhalten."

In Fankreisen allerdings dürfte Hummels auf weniger Verständnis stoßen. Schon am Samstag beim Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg muss sich Hummels wohl auf einen eher unfreundlichen Empfang der Dortmunder Anhänger einstellen. Auf seiner Facebook-Seite wurde Hummels nach Bekanntgabe seines Wechselwunsches in Kommentaren als "Verräter" und "Judas" bezeichnet.

Die BVB-Führung gab sich indes zuversichtlich, auch in der kommenden Spielzeit mit einem starken Team auf die Jagd nach Titeln gehen zu können. "Wir werden nächste Saison zu hundert Prozent sicher eine Top-Mannschaft haben, die mindestens so gut ist wie dieses Jahr", sagte Watzke der "Bild"-Zeitung.