01.05.2016 12:10 Uhr

UEFA-Exekutive tagt im Machtvakuum

Das bevorstehende Berufungsurteil des Internationalen Sportgerichtshofes CAS gegen Michel Platini überlagert die Sitzung des UEFA-Exekutivkomitees am Montag in Budapest. Die Tagesordnung des Regierungsgremiums der UEFA sieht nach Routine aus. Doch die erwarteten Beschlüsse zu Wettbewerbs-Formaten, Disziplinarregeln oder dem Update zu den EM-Planungen sind letztlich sekundär.

Die UEFA befindet sich angesichts der Sperre gegen ihren Präsidenten Platini in einem Machtvakuum. Einen Tag vor dem ordentlichen Kongress in der ungarischen Hauptstadt und sechs Wochen vor dem EM-Start will der Verband Handlungsfähigkeit demonstrieren. Tatsächlich aber wartet der Funktionärsapparat auf das Urteil der CAS-Richter.

Wird die Sperre von sechs Jahren gegen den Franzosen wegen der dubiosen Millionenzahlung durch den ehemaligen FIFA-Chef Joseph Blatter aus dem Jahr 2011 bestätigt, ist die Verzögerungstaktik der UEFA in der Präsidentenfrage nicht mehr lange zu halten. "Michel Platini muss die Möglichkeit haben, seinen Namen reinzuwaschen", lautete die Standardbotschaft der UEFA, die Platini auf ihrer Homepage entgegen der FIFA-Regularien weiter als Präsidenten führt.

Ein mögliches Ad-hoc-Urteil nach der CAS-Anhörung am Freitag hatte Platini abgelehnt. Dies wäre am Montag fällig gewesen und hätte den Ablauf der Sitzungen in Budapest gehörig durcheinandergebracht. Nach dem Karrieresprung von Ex-Generalsekretär Gianni Infantino zum FIFA-Chef ist die UEFA auch in dem Dilemma, dass man keinen logischen Nachfolger für Platini präsentieren kann.

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apa