02.05.2016 04:45 Uhr

UEFA diskutiert Präsidentenfrage

Michel Platini steht bei der UEFA-Tagung im Mittelpunkt des Geschehens
Michel Platini steht bei der UEFA-Tagung im Mittelpunkt des Geschehens

Bei der Sitzung des UEFA-Exekutivkomitees in Budapest stehen zwar in erster Linie Sachfragen auf der Tagesordnung. Hinter den Kulissen allerdings ist der gesperrte Präsident Michel Platini das Topthema.

Auf der Tagesordnung des Gremiums stehen in erster Linie Dinge wie Disziplinarregeln oder Wettbewerbsformate. Allerdings ist aber die Zukunft der UEFA eng mit der von Platini verknüpft. Mit Spannung wird das Berufungsurteil des Internationalen Sportgerichtshofes CAS im Ethikverfahren gegen den 60-Jährigen erwartet.

Wird die Sperre von sechs Jahren gegen den Franzosen wegen Ethikverstößen bestätigt, müsste die UEFA einen neuen Chef suchen. Angesichts von Fristen fände die EM in Frankreich wohl ohne gewählten UEFA-Präsidenten statt. Bislang hat die UEFA einen harten Schnitt gescheut und Platini alle Türen offen gelassen. "Michel Platini muss die Möglichkeit haben, seinen Namen reinzuwaschen", lautete die Standardbotschaft. Auf ihrer Homepage führt die UEFA entgegen der FIFA-Regularien Platini weiter als Präsidenten.

Kein Ad-hoc-Urteil mehr möglich

Ein mögliches Ad-hoc-Urteil nach der CAS-Anhörung hatte Platini abgelehnt. Dies wäre am Montag fällig gewesen und hätte den Ablauf der Sitzungen in Budapest gehörig durcheinander gebracht. Nach dem Karrieresprung von Ex-Generalsekretär Gianni Infantino zum FIFA-Chef ist der Europa-Verband auch in dem Dilemma, dass er keinen logischen Nachfolger für Platini präsentieren kann.

Ein anderes brisantes Thema steht nicht auf der offiziellen Tagesordnung. Die Zusammenkunft der Exekutivmitglieder ist die erste nach der Veröffentlichung der Panama Papers, durch die angebliche dubiose TV-Geschäfte des Verbandes in Südamerika dokumentiert wurden. Kurz darauf war die UEFA-Zentrale in Nyon von der Schweizer Bundesanwaltschaft durchsucht worden. Die UEFA weist jedes Fehlverhalten in der Sache zurück, wie auch Infantino, der damals als zeichnungsberechtigter UEFA-Direktor die umstrittenen Verträge unterschrieb.