Platini-Sperre: UEFA plant Sondersitzung
Das Exekutivkomitee der UEFA wird am 18. Mai in Basel eine Krisensitzung abhalten, sollte der Internationale Sportgerichtshof CAS die Sperre von sechs Jahren gegen UEFA-Präsident Michel Platini bestätigen. Das sagte der frühere DFB-Präsident Wolfgang Niersbach am Montag nach der Exko-Sitzung in Budapest.
Beraten werden würde im Rahmen des Finales der Europa League über das weitere Vorgehen und vor allem über das dann nötige Wahlprozedere. Ursprünglich stand im UEFA-Fahrplan, während der EM 2016 in Platinis Heimatland Frankreich in jedem Fall einen Präsidenten zu haben. Bestätigt der CAS die Sperre - ein Urteil soll bis "spätestens" zum 9. Mai fallen - scheint das kaum möglich.
"Ich halte Neuwahlen vor der Europameisterschaft für unwahrscheinlich", sagte Niersbach, der auch im Exko des Weltverbands FIFA sitzt: "Aber wir haben im letzten halben Jahr erlebt, dass vieles möglich ist."
Ursprünglich stand in den UEFA-Statuten sogar, dass vor einer Präsidentschaftswahl eine dreimonatige Frist für die Bewerber eingehalten werden müsse, diesen Paragraphen hatte der europäische Verband nun vorsorglich gekippt. Bewerber für die Platini-Nachfolge gibt es (noch) nicht, die UEFA hatte erklärt, vor der CAS-Entscheidung keinen neuen Boss wählen zu wollen.
Platini war zusammen mit Ex-FIFA-Präsidenten Joseph S. Blatter wegen einer Zahlung von 1,8 Millionen Euro gesperrt worden.