13.05.2016 04:33 Uhr

Freiburgs Wunder und Nürnbergs Horror

Im Mai 1999 erlebten die Fans des FC Nürnberg ihr blaues Wunder
Im Mai 1999 erlebten die Fans des FC Nürnberg ihr blaues Wunder

Eintracht Frankfurt, Werder Bremen - oder rettet sich der VfB Stuttgart in die Relegation? Das Abstiegsfinale am letzten Saisonspieltag bietet Spannung pur. Es wäre nicht das erste Mal, dass sich am finalen Wochenende kleine Dramen abspielen.

Saison 1993/94:

Der SC Freiburg ist am 31. Spieltag weit abgeschlagen, eine Rettung scheint kaum mehr möglich. Vier Punkte Rückstand haben die Breisgauer auf den Tabellen-15. 1. FC Nürnberg - bei der damaligen Zweipunkte-Regel eine große Last. In einem famosen Endspurt gewinnt der SC die letzten drei Spiele und stürzt den "Club" aufgrund der besseren Tordifferenz in die 2. Liga. Die Franken besiegeln ihren Abstieg durch ein 1:4 bei Borussia Dortmund am letzten Spieltag.

Saison 1995/96:

Zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und Bayer Leverkusen kommt es zum Abstiegs-Endspiel: Einer der beiden muss runter. Der FCK kommt als 16. zum 14. nach Leverkusen - und muss gewinnen. Pavel Kuka köpft das 1:0 für Lautern, vergibt später das 2:0. In der 82. Minute kommt Bayer-Verteidiger Markus Münch, schießt den Ball zum 1:1 ins Netz und Lautern in die 2. Bundesliga. Der heutige Bayer-Sportdirektor Rudi Völler spricht später vom "wichtigsten Tor der Vereinsgeschichte". Weltmeister Völler muss den hemmungslos weinenden Lauterer Andreas Brehme trösten.

Saison 1997/98:

Zwei Jahre später kommt es zum Fernduell zwischen Thomas Häßler und Stefan Effenberg um den Klassenverbleib: Effenberg reist mit Borussia Mönchengladbach als 16. zum VfL Wolfsburg. Gladbach gewinnt 2:0. "Effe" schießt vor seinem Abschied zu Bayern München ein Tor. Der Karlsruher SC hat vor dem letzten Spieltag drei Punkte Vorsprung, die Badener verlieren dann aber trotz eines Häßler-Doppelpacks mit 2:4 bei Hansa Rostock und müssen aufgrund der schlechten Tordifferenz im Vergleich zu Gladbach in die 2. Liga.

Saison 1998/99:

Spannender und dramatischer war ein letzter Bundesliga-Spieltag wohl nie: 1999 können noch fünf Teams absteigen. Mit drei Punkten und fünf Toren Vorsprung hat der 1. FC Nürnberg als Zwölfter die besten Voraussetzungen. In der zweiten Halbzeit ergibt sich fast minütlich ein neues Tabellen-Bild. Am Ende fällt die Entscheidung zwischen Nürnberg und Eintracht Frankfurt. Zur Pause steht es in Frankfurt gegen Kaiserslautern noch 0:0, Nürnberg liegt gegen Freiburg schon 0:2 hinten. Die Eintracht braucht noch vier Tore. Und den Hessen gelingt das fast Unmögliche, sie gewinnen noch 5:1. Jan Aage Fjörtoft erzielt den entscheidenden fünften Treffer. Das bei Fußballfans legendäre Schlusswort von Radio-Reporter Günther Koch: "Hier ist Nürnberg, wir melden uns vom Abgrund."

Saison 2012/13:

1899 Hoffenheim muss als 17. in Dortmund ran, Fortuna Düsseldorf auf Platz 15 gastiert in Hannover. Der BVB spielt die Kraichgauer förmlich an die Wand, geht durch Robert Lewandowski 1:0 in Führung. Sejad Salihovic trifft dann aber zweimal vom Punkt zum 2:1-Sieg für Hoffenheim. Beim zweiten Strafstoß steht BVB-Feldspieler Kevin Großkeutz im Tor, weil Roman Weidenfaller Rot gesehen hatte. Der FC Augsburg, zuvor auf Platz 16, rettet sich durch ein 3:1 gegen Fürth. Fortuna verliert 0:3 in Hannover und steigt ab. Hoffenheim rettet sich in die Relegation und setzt sich dort gegen Lautern durch.

Saison 2014/15:

Sechs Mannschaften zittern am letzten Spieltag noch. Der SC Freiburg besiegt am vorletzten Spieltag den FC Bayern München mit 2:1 und geht als 14. ins Auswärtsspiel in Hannover. Die Breisgauer verlieren 1:2, parallel gewinnen der Hamburger SV und der VfB Stuttgart. Die Schwaben sahen lange Zeit in der Saison schon wie ein sicherer Absteiger aus, gewinnen dann aber die letzten drei Partien. Im Saisonfinale liegen sie beim SC Paderborn schon 0:1 hinten, drehen die Partie aber in ein 2:1 und stürzen die Gastgeber in Liga zwei.