13.05.2016 14:58 Uhr

Admira im "Finale vorm Finale" gegen Rapid

Matej Jelic und seine Rapidler tun sich gegen die Admria schwer
Matej Jelic und seine Rapidler tun sich gegen die Admria schwer

Admira Wacker steht im Saisonfinish vor zwei Endspielen. Vor dem ÖFB-Cup-Finale am Donnerstag in Klagenfurt gegen RB Salzburg bekommen es die Niederösterreicher in der 36. Bundesliga-Runde am Sonntag (ab 17:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) zu Hause mit Rapid zu tun. Mit einem Sieg hätte man gleich den ersten Matchball auf dem Weg zu einem Europacupticket genützt. Das ist auch das erklärte Ziel.

"Rapid und Salzburg sind die zwei stärksten Mannschaften der Liga, ich gehe aber davon aus, dass wir gute Chancen haben. Ich will beide Spiele gewinnen", sagte Admira-Cheftrainer Ernst Baumeister. Größere Bedeutung hat für den 59-Jährigen aber der Auftritt nächste Woche. "Oberste Priorität hat natürlich das Cup-Finale. Ein Cupsieg ist etwas, das aufscheint, ob man Vierter, Fünfter oder Sechster war, fragt nächstes Jahr keiner mehr", sprach der Ex-ÖFB-Teamspieler Klartext.

Gegen Rapid wird deshalb wohl nicht die beste Formation zum Einsatz kommen. "Wir werden etwas rotieren, dem ein oder anderen Spieler eine Pause geben. Die Möglichkeit, wie Salzburg eine B-Elf zu bringen, haben wir aber nicht", gab Baumeister Einblick. Rapid ist erstaunlicherweise so etwas wie ein Lieblingsgegner der Südstädter. Admira Wacker ist zu Hause gegen die Grün-Weißen seit 22. Mai 2013 (0:2) sowie fünf Spielen ungeschlagen. Insgesamt gab es inklusive ÖFB-Cup-Viertelfinale im direkten Duell zuletzt drei Siege in Folge, darunter der 4:0-Erfolg am 12. März im Happel-Stadion.

"Rapid hat sich oft schwer getan gegen uns und hat auch viele Ausfälle. Es ist eine große Chance für uns, den Europacup-Startplatz zu fixieren, und die wollen wir nützen", sagte Admira-Kapitän Daniel Toth. Der 28-Jährige hat den Blick nur auf das Sonntagsspiel gerichtet. "Priorität Nummer eins hat das Spiel gegen Rapid. Es ist ein Finale vor dem Finale."

Admira Wacker mit Lizenz für 2016/2017

Admira Wacker erhielt am Freitag mit dem Erhalt der Lizenz in zweiter Instanz positive Nachrichten. Nun hat man es mit einem Sieg selbst in der Hand, Platz vier zu fixieren. Doch auch ein Remis oder gar eine Niederlage könnte reichen, sollte der Fünfte Sturm Graz nicht bei der Wiener Austria gewinnen. "Ich hoffe, dass die Austria jetzt befreiter spielt", setzt Baumeister auch auf Schützenhilfe seines Ex-Vereins.

Als Liga-Vierter würde seine Truppe bereits in der ersten Qualifikationsrunde zur Europa League Ende Juni ins internationale Geschäft einsteigen. Sollte man hingegen den Cupsieg holen, würde sich Admira Wacker zwei Runden ersparen und erst in der dritten Runde spielen. Der Sieg im Cup-Finale, für das bisher mehr als 10.000 Tickets verkauft wurden, hätte also einen schönen Beigeschmack.

Verzichten müssen die Südstädter auf Kapitän Christoph Schößwendter, Philipp Posch (Fersenprellung), Toni Vastić, Marcus Maier (beide Kreuzbandriss) und René Schicker (Meniskusriss).

Rapid pfeift personell aus dem letzten Loch

Rapid konnte in Mattersburg zuletzt eine Serie von vier sieglosen Auswärtsspielen beenden. Zu Hause gegen Altach schrammten die Grün-Weißen am Mittwoch beim 1:1-Remis aber nur knapp an einer Niederlage vorbei. Nach dem doch Abschied vom Happel-Stadion soll nun ein versöhnlicher Saisonabschluss her.

"Wir müssen noch einmal alle Kräfte bündeln für die 90 Minuten, die noch anstehen und voll konzentriert und fokussiert ins Spiel gehen", forderte Rapid-Trainer Zoran Barišić. Dass die Südstädter gewinnen müssen, wird den Hütteldorfern entgegenkommen. Ein ähnlich defensiver Gegner wie Altach ist nicht zu erwarten. Gegen die Vorarlberger mangelte es bei Rapid einmal mehr auch an der Effizienz, drei ihrer 22 Aluminiumtreffer (die meisten in der Liga) verzeichneten die Hütteldorfer da.

Personell pfeifen die Grün-Weißen aus dem letzten Loch. Auf die lange Ausfallsliste mit Ján Novota, Maximilian Hofmann, Stefan Stangl, Maximilian Wöber, Thomas Murg, Thanos Petsos, Christopher Dibon und Stephan Auer könnten sich auch noch die angeschlagenen Richard Strebinger und Stefan Schwab gesellen. "Wir sind alle froh, dass eine intensive Saison zu Ende geht. Die wollen wir positiv abschließen", betonte Barišić.

In der Südstadt werden am Sonntag viele "Helden von 1966" zugegen sein. In der Saison 1965/66 hatte die Admira mit dem Double ihre letzten großen Titel gewonnen, das Cup-Finale mit einem durch Anton Herzog fixierten 1:0-Sieg gegen Rapid. Der Vater von ÖFB-Rekordnationalspieler Andreas Herzog wird am Sonntag den Ehrenanstoß vornehmen.

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apa/red