13.05.2016 22:50 Uhr

3:2 gegen den LASK - St. Pölten vor Aufstieg

St. Pölten braucht nur noch einen Punkt zum Aufstieg
St. Pölten braucht nur noch einen Punkt zum Aufstieg

Der SKN St. Pölten steht vor dem Aufstieg in die Bundesliga. Die Niederösterreicher besiegten den LASK am Freitag im Schlager der Ersten Liga zu Hause mit 3:2 und liegen nun mit 74 Zählern sechs Punkte vor den Linzern auf Platz eins. Zwei Runden sind noch zu spielen. St. Pölten benötigt nur noch einen Punkt, um den Titel zu fixieren.

Die Hausherren wurden vor 7.500 Zuschauern in der ausverkauften NV-Arena für ihre Effizienz belohnt und die Linzer für ihre Fehler bestraft. Die SKN-Tore erzielten Lucas Segovia aus einem Elfmeter (12.) sowie Lukas Thürauer mit einem Doppelpack (13., 57.). Für den LASK gelangen Ione Cabrera (30.) und Fabiano (78.) zweimal nur der Anschlusstreffer.

Die Linzer verschliefen die erste Viertelstunde. Das Handspiel vor dem Segovia-Elfmeter beging ausgerechnet Christian Ramsebner, dessen Sperre erst am Spieltag vom Protestkomitee der Bundesliga aufgehoben worden war. Weil mehrere Spieler zu früh in den Strafraum gelaufen waren, musste Segovia zweimal antreten. Der Spanier versenkte aber beide Strafstöße und hält nun bei 18 Saisontoren.

Keine zwei Minuten später schlug auch Thürauer erstmals zu. Der SKN-Mittelfeldspieler nutzte einen Patzer von Doğan Erdoğan, der nach einem Schupfer von Michael Ambichl eine Luftmasche fabrizierte. Thürauer setzte den Ball mit dem Außenrist zum 2:0 ins lange Eck.

Der LASK fing sich, Cabrera stand nach einem Erdoğan-Corner an der zweiten Stange goldrichtig und verkürzte. Den Ausgleich verhinderte SKN-Torhüter Christoph Riegler mit einer sehenswerten Parade gegen Reinhold Ranftl (40.). Eine Minute später hatte er Glück, dass ihm ein Schuss von René Gartler bei regennassen Bedingungen nicht durchrutschte.

Ramsebner erneut unglücklich

Nach Seitenwechsel machte Ramsebner erneut keine glückliche Figur. Der LASK-Verteidiger brachte den Ball nach Hereingabe von Cheikhou Dieng nicht mehr weg und Thürauer war erneut mit dem 3:1 zur Stelle. Der LASK schöpfte durch Fabiano, der eine Hereingabe von Christopher Drazan verwertete, noch einmal Hoffnung, kam im Finish aber auch mit der Brechstange nicht mehr zum Erfolg.

Die Oberösterreicher kassierten die zweite Niederlage in den vergangenen drei Runden - und die im Titelrennen vermutlich entscheidende. St. Pölten könnte unter dem früheren LASK-Trainer Karl Daxbacher bereits nächsten Freitag als Aufsteiger feststehen. Dann gastiert der SKN in Wiener Neustadt. In der letzten Runde hätte der Tabellenführer zu Hause gegen Schlusslicht FAC noch eine weitere Chance.

Die niederösterreichische Landeshauptstadt dürfte damit nach 22 Jahren wieder in der höchsten Spielklasse vertreten sein. 1994 war der VSE St. Pölten aus der Bundesliga abgestiegen. Der 2000 gegründete SKN könnte zudem noch für einen Punkterekord in der zweithöchsten Spielklasse sorgen. Die bisherige Bestmarke halten Admira Wacker und die SV Ried, die 2000 bzw. 2005 mit jeweils 77 Zählern aufgestiegen waren.

Kurioses Westderby endet 2:2

Der Tabellendritte Wacker Innsbruck und die als Fixabsteiger feststehende Austria Salzburg trennten sich indes erst nach 106 Minuten mit 2:2. Beide Teams erzielten in der 16-minütigen Nachspielzeit je einen Treffer. Der Innsbrucker Negativlauf hielt aber an. In den vergangenen fünf Runden gab es nur einen Sieg.

Das Westderby war im Finish mehr als zehn Minuten unterbrochen, weil Schiedsrichter Alain Kijas nach einer Wadenverletzung ersetzt werden musste. Assistent Sebastian Gruber übernahm, für ihn musste ein als Referee ausgebildeter Zuschauer einspringen. Nach Kopftoren von Lukas Katnik (71.) und Andreas Bammer (95.) sahen die Salzburger sogar bereits wie ein möglicher Sensationssieger aus. Wacker-Kapitän Alexander Hauser schlug aus kurzer Distanz aber noch einmal zurück (98.).

Die Salzburger waren ambitioniert gestartet, verzeichneten durch Ernst Öbster (3.) und Felipe Dorta (66.) auch Stangenschüsse. Wacker schien die Begegnung danach aber in den Griff zu bekommen. Der erste Treffer gelang Topstürmer Thomas Pichlmann, der seine vierte Großchance per Kopf nutzte (55.). Es war das 20. Saisontor für den Führenden der Schützenliste.

Turbulente Partie zwischen Kapfenberg und Klagenfurt

Auch in Kapfenberg gab es ein turbulentes 2:2-Remis. Die Hausherren wurden trotz 2:0-Pausenführung für zwei vergebene Elfmeter bestraft. Manfred Gollner (23./am Tor vorbei) und Dominik Frieser (28.), gegen den Klagenfurt-Torhüter Andreas Leitner parierte, scheiterten jeweils vom Punkt. Für die KSV-Tore sorgten Florian Flecker (25.) und Stefan Meusburger per Kopf (31.) jeweils nach Frieser-Vorarbeit.

Die Klagenfurter mussten bereits ab der 22. Minute mit zehn Spieler auskommen. Mirnes Becirovic sah für sein Elfer-Foul an João Victor Santos Sá die Rote Karte (22.). Rajko Rep im Konter (73.) und Fabian Miesenböck mit einem Schuss ins kurze Eck (85.) sorgten in Unterzahl aber noch für den Ausgleich - ein Lebenszeichen der Kärntner, die in den vergangenen 14 Runden nur einen Sieg gefeiert haben und in zweiter Instanz auch noch ohne Lizenz für die kommende Saison dastehen.

FAC-Heimpleite gegen den SC Wiener Neustadt

Weil die Klagenfurter vorerst auch vom Protestkomitee keine Spielgenehmigung erhalten haben und das Ständige Neutrale Schiedsgericht anrufen müssen, macht sich auch der sportlich abgestiegene FAC wieder Hoffnungen auf den Klassenerhalt.

Gegen den SC Wiener Neustadt gab es für die Wiener aber nichts zu holen. Die Tore für die Gäste erzielten Florian Sittsam per Kopf (37.), Marvin Egho aus kurzer Distanz (64.) sowie der eingewechselte Mario Stefel (72.).

Austria Lustenau rettet gegen Liefering ein 2:2-Remis

Der FC Liefering ist mittlerweile vier Spiele ohne Sieg. Die "Jungbullen" verspielten im Salzburger Dauerregen - die Partie in Grödig gegen Austria Lustenau stand an der Grenze zur Irregularität - eine 2:0-Führung, für die der erst 17-jährige Hannes Wolf mit einem Tor (7.) und einem Assist auf David Atanga (11.) hauptverantwortlich gezeichnet hatte.

Lustenau kam durch einen abgefälschten Freistoß von Peter Haring (18.) und einen Treffer von Trainersohn Seifeddin Chabbi (88.) aber noch zum 2:2-Remis und damit zu einem Punkt.

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apa/red