16.05.2016 12:14 Uhr

Wechselbörse: Schöttel und Gludovatz gehen

Der Abstieg von Grödig beendet auch Schöttels Engagement
Der Abstieg von Grödig beendet auch Schöttels Engagement

Das Trainerkarussell der Bundesliga ist schon unmittelbar vor der letzten Saison-Runde in Bewegung gekommen. Peter Schöttel kündigte am Sonntag ebenso noch vor dem 3:2-Auswärtssieg des Absteigers SV Grödig gegen Mattersburg seinen Rückzug an wie Paul Gludovatz vor dem 0:0 seiner SV Ried in Altach.

Der Burgenländer schwebte mit den Innviertlern lange in Abstiegsgefahr, beendete die Spielzeit aber schließlich auf Rang sieben. "Das ist ein absolut versöhnlicher Abgang", sagte Gludovatz auf "Sky". Einen speziellen Grund für seinen Abschied habe es nicht gegeben. "Die baldige Vollendung eines weiteren Jahrzehnts ist das eine, das andere, dass ich vielleicht eine Auszeit brauche."

Ob der bald 70-Jährige wirklich in Pension geht, darf bezweifelt werden. "Vielleicht sieht man sich auch wieder. Ich habe erst vor wenigen Tagen ein konkretes, gutes Angebot erhalten. Ich nehme es nicht an, aber es ist toll, so ein Angebot zu erhalten, wenn man nicht mehr ganz jung ist."

Zumindest auf der Rieder Trainerbank wird Gludovatz aber wohl nicht mehr zu sehen sein. Der frühere ÖFB-Nachwuchscoach betreute die Oberösterreicher 163 Mal in der Bundesliga - so oft wie kein anderer Coach -, holte mit ihnen 2011 den Cup-Titel und wurde 2010 und 2011 Herbstmeister.

Wer seine Nachfolge antritt, ist noch völlig offen. "Ich habe bis jetzt noch keine Gespräche geführt", erklärte Manager Stefan Reiter. Der Oberösterreicher ist sich über das Anforderungsprofil noch nicht ganz im Klaren. "Ich habe zwei mögliche Gruppierungen im Kopf, was den neuen Trainer betrifft: Den erfahrenen Trainer, der Sicherheit vermittelt, einer der weiß, wie es läuft. Auf der anderen Seite ein Junger, nicht so erprobter, der mit seiner neuen Art etwas erreichen will und kann."

Den Abschied von Gludovatz bedauerte Reiter. "Mit ihm hatte ich nicht nur jetzt, sondern immer eine hervorragende Zusammenarbeit. Ich habe ihn ja auch überredet, dass er uns hilft. Es war keine leichte Aufgabe für ihn, zumal ich ihm im Winter die besten zwei Spieler (Anm.: Oliver Kragl und Thomas Murg) verkauft habe. Im Endeffekt hat er den Klassenerhalt problemlos geschafft, dafür bin ich ihm sehr dankbar."

Grödig steht ohne Kader da

Weniger zufriedenstellend verlief die Saison aus der Sicht der Grödiger - das große Ziel Klassenerhalt wurde nicht erreicht. Nun ist nicht nur die Zukunft des scheidenden Trainers Schöttel offen, sondern wohl auch die des ganzen Clubs. Schließlich besitzen laut Manager Christian Haas derzeit nur zwei Spieler gültige Arbeitspapiere für die Erste Liga.

"Ich wünsche mir, dass es den Verein weiter in der Form gibt, etliche Spieler hierbleiben und wir den SV Grödig in den kommenden Jahren wieder ganz oben sehen werden", sagte Schöttel. Haas kam nicht zur Oberhaus-Abschiedsvorstellung seines Vereins im Pappelstadion und war zunächst für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Lederer wird bei der Admira zum Chefcoach befördert

Nicht nur bei Grödig und Ried kommt es zu einem Trainerwechsel, auch bei der Admira steht ab nächster Saison ein neuer Mann in der ersten Reihe. Allerdings war der Aufstieg von Oliver Lederer vom Co-Trainer zum Chefcoach schon lange fixiert. Dafür könnte noch die eine oder andere Rochade dazukommen. Salzburgs Oscar Garcia und Austrias Thorsten Fink gaben noch kein klares Bekenntnis ab, bei ihren Vereinen bleiben zu wollen. Sturm-Graz-Trainer Franco Foda wurde zuletzt mit 1860 München in Verbindung gebracht.

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apa