16.05.2016 12:45 Uhr

Hängepartie um Weinzierl geht weiter

Der Wechsel von Markus Weinzierl zum FC Schalke steht noch nicht fest
Der Wechsel von Markus Weinzierl zum FC Schalke steht noch nicht fest

Schalke? Klar ist, das nichts klar ist: Markus Weinzierl lässt sich auch nach seinem wohl letzten Spiel mit dem FC Augsburg nichts über seine Zukunft entlocken.

Das Herumeiern wollte kein Ende nehmen. Am Ende einer bewegten Saison, die er "einfach grandios" nannte, klang Stefan Reuter wie eine Schallplatte, die einen Sprung hat. "Es hat sich nichts verändert", sagte der Manager des FC Augsburg nach dem 1:3 gegen den Hamburger SV. Nichts verändert heißt: Zumindest offiziell geht Reuter davon aus, und zwar zu "hundert Prozent", dass Markus Weinzierl auch in der kommenden Saison Trainer bei den Schwaben sein wird.

Doch klar ist nur, dass nichts klar ist. Reuter räumte schließlich ein: "Es werden in den nächsten Tagen Gespräche stattfinden", denn: "Die entscheidenden Gespräche sind noch nicht geführt worden." Das nährt den Verdacht, dass Reuter mit dem künftigen Schalker Amtskollegen Christian Heidel, der am Mittwoch bei Königsblau vorgestellt werden soll, noch über die Ablöse für Weinzierl reden muss. Und/oder: Er hat selbst noch keinen neuen Trainer.

Abschied steht kurz bevor

Auch Nachfragen bei Weinzierl führten in eine Sackgasse. Die Ankündigung, er werde nach dem Spiel gegen den Hamburger SV etwas zu seiner Zukunft sagen, kassierte er ein. "Ich bin in einer Position, wo ich Trainer beim FC Augsburg bin, und nicht in einer Position, wo ich etwas verkünden kann", sagte der 41-Jährige. Er hätte auch sagen können: Ich habe einen Vertrag beim FC Augsburg bis 2019, ich werde nicht gehen. Doch weil Weinzierl eben auch kein klares Bekenntnis zu den Schwaben abgeben wollte, dürfte klar sein: Er wird gehen.

Reuter versuchte derweil tapfer, den Status quo als Tatsache über den Tag hinaus zu verkaufen. André Breitenreiter ist auf Schalke nicht mehr Trainer? Na und! Nur, weil Breitenreiter keinen Job mehr habe, heiße das nicht, dass sich der Vertrag von Weinzierl einfach so in Luft auflöse. "Wenn irgendwo ein Trainer geht, kann sich ja bei uns nicht automatisch etwas verändern", betonte er. Automatisch nicht, Reuter und Heidel dürften aber wohl mittlerweile miteinander geredet haben.

Weinzierl ist "jedem dankbar"

Weinzierl redete am Samstag viel lieber über seine vierte Saison mit den Augsburgern, die nach Rang fünf im Jahr davor nun mit Rang zwölf endete. "Sensationell", sei diese Spielzeit gewesen", betonte er, "wir haben alle unsere Ziele erreicht". Und, nochmal: "Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass man als kleiner Verein international für Furore sorgt und in der Liga einen Spieltag vor Schluss seine Pflicht erfüllt."

Ansonsten war auffällig, dass Weinzierl ziemlich viel über die Vergangenheit sprach. Er dankte erst mal allen im Verein, "wir haben den FC Augsburg zu einem stabilen Bundesligisten gemacht", sagte er, "ich bin jedem hier dankbar". Was er mit dem FC Augsburg in Zukunft noch erreichen könne, wurde er gefragt, die Antwort lautete: "Weiß ich nicht. Ich bin auf alle Fälle sehr stolz auf das, was wir hier erreicht haben."

Und "selbstverständlich", sagte Weinzierl noch, "werden wir jetzt Gespräche führen und die Situation beim FC Augsburg analysieren." Aber, kurzum: So klingt keiner, der bleibt.