16.05.2016 16:21 Uhr

Odonkor 2.0: Wen zaubert Löw aus dem Hut?

Noch tüftelt Jogi Löw an der richtigen Zusammenstellung des EM-Kaders
Noch tüftelt Jogi Löw an der richtigen Zusammenstellung des EM-Kaders

Ob David Odonkor 2006 oder Shkodran Mustafi beim letzten WM-Sieg in Rio. Überraschende Nominierungen haben beim DFB mittlerweile Tradition. Jogi Löw heizte Spekulation in diese Richtung kürzlich selbst an.

"Was die Auswahl der Spieler für ein Turnier angeht: Manchmal kann ein Überraschungsmoment durchaus taktisch sinnvoll sein und Energie für das gesamte Mannschaftsgefüge freisetzen", sagte der Bundestrainer kürzlich im "Playboy". weltfussball nimmt mögliche Überraschungskandidaten unter die Lupe.

Abwehr:

Jonathan Tah (Bayer Leverkusen)
Nach seinem Wechsel vom Hamburger SV zum rheinischen Werksklub blühte Tah richtig auf. Der 20-Jährige machte in der Bundesliga fast durchgehend eine gute Figur. Der Innenverteidiger agierte stets souverän und handelte sich in 29 Einsätzen gerade einmal zwei gelbe Karten ein. Auch auf internationalem Parkett hinterließ Tah im Bayer-Dress einen starken Eindruck.

Niklas Süle (1899 Hoffenheim)
Auch der zweite Jungspund, Niklas Süle, ließ während seiner zweiten Bundesligasaison kaum Unsicherheiten erkennen. In einer schwächelnden Hoffenheim-Mannschaft stach der 20-Jährige meist positiv hervor. Zur neuen Saison könnte der baumlange Abwehrspieler als Hummels-Nachfolger zum BVB wechseln.

Phillip Wollscheid (Stoke City):
Wandelt Philipp Wollscheid auf Huths Spuren? Wie der Leicester-Verteidiger anno 2006, könnte sich der Ex-Nürnberger zur großen Sensation im EM-Kader mausern. Von den deutschen Medien relativ unbemerkt, spielte der 27-Jährige als Stammkraft bei Stoke City eine gute Saison und ließ mit Platz neun in der Endabrechnung sogar Chelsea hinter sich.

Joshua Kimmich (FC Bayern München):
"Er hat den Wunsch, er hat Leidenschaft, er hat absolut alles. Mit diesem Spieler kannst du gehen 'whereever you want'“, schwärmte Pep Guardiola über Youngster Joshua Kimmich. Der Allrounder lief während seiner Debüt-Saison überraschend oft für den Rekordmeister auf. Auch in der Champions-League konnte der Aushilfsverteidiger so schon Erfahrung sammeln.

Mittelfeld: 

Julian Brandt (Bayer Leverkusen):
Der starke Leverkusener Endspurt in der Bundesliga trägt vor allem einen Namen: Julian Brandt. Der 20-Jährige traf in sechs aufeinanderfolgenden Spielen jeweils einmal, ehe ihn am 33. Spieltag eine Magen-Darm-Grippe stoppte. Zum Saisonausklang gegen den FC Ingolstadt war Brandt dann wieder zu Stelle und steuerte einen Assist bei.

Lars Stindl (Borussia Mönchengladbach):
Sieben Tore und elf Vorlagen verzeichnete Lars Stindl bei seiner ersten Saison in Gladbach. Im Borussia-Park entwickelte sich der Offensivmann schnell zur Stammkraft und zum Leistungsträger. Zum Ende der Saison fehlte Stindl aufgrund von privaten Problemen, die mittlerweile aber überstanden sind. Beste Voraussetzungen also, um sich auf einen ausgedehnten Frankreich-Aufenthalt vorzubereiten. 

Nicolai Müller (Hamburger SV):
Nicolai Müller war in der abgelaufenen Saison einer der wenigen Lichtblicke beim HSV. Neunmal knipste der Ex-Mainzer für die Rothosen. Bisher stehen aber nur zwei DFB-Einsätze für Müller zu Buche. Löw nominierte den 28-Jährigen lediglich für die eher unbedeutende US-Reise im Jahr 2013. 

Yunus Malli (FSV Mainz):
Vor allem zum Saisonauftakt machte Yunus Malli mit fünf Toren in den ersten vier Spielen auf sich aufmerksam. Der FSV-Regisseur ist ein Gesicht der historischen Mainzer Euro-League-Saison. Laut "kicker"-Informationen sollen jetzt neben Borussia Dortmund auch der FC Valencia und Tottenham Hotspur an einer Verpflichtung des 24-Jährigen interessiert sein.

Angriff:

Mark Uth (TSG Hofefnheim):
Der Hoffenheimer Stürmer Mark Uth startete unter Trainer Julian Nagelsmann richtig durch. Seit dem 22. Spieltag ist der Angreifer im Kraichgau gesetzt. 1899-Manager Alexander Rosen bringt die Qualitäten seines Angreifers auf den Punkt: "Er ist saugefährlich." Auch in verschiedensten Medien gilt der gebürtige Kölner bereits als heißer EM-Kandidat. 

André Hahn (Borussia Mönchengladbach):
André Hahn ist aktuell schon in absoluter EM-Form. Fünf Tore erzielte der Gladbacher in den letzten vier Spielen. Dabei zeichnete er sich vorzugsweise für die wichtigen Tore verantwortlich. So sicherte der 25-Jährige mit seinem Treffer gegen München zum 1:1 Endstand und seinem Doppelpack beim 2:1-Sieg gegen Leverkusen wichtige Punkte.