19.05.2016 09:12 Uhr

Trotz Hummels: Boateng beharrt auf Chefrolle

Jérôme Boateng fürchtet Mats Hummels nicht
Jérôme Boateng fürchtet Mats Hummels nicht

Zwei Alpha-Männchen spielen kommende Saison in der Defensive des FC Bayern: Platzhirsch Jérôme Boateng und Neuzugang Mats Hummels. Für Boateng steht fest, dass er trotz der Verpflichtung seines Weltmeister-Kollegen Verteidiger Nummer eins beim Rekordmeister bleibt.

"Ich sehe mich weiterhin als Abwehrchef", sagte der 27-Jährige im Interview mit dem "kicker" und ergänzte: "Für mich ändert sich mit Mats als neuem Abwehrpartner nichts Wesentliches. Mir ist im Grunde egal, wer an meiner Seite spielt." Das DFB-Pokalfinale am Samstag gegen seinen zukünftigen Arbeitgeber sei für Hummels eine schwierige Angelegenheit. "Für Mats wird dieses letzte Spiel für Dortmund sicher nicht einfach. Er ist bestimmt hoch motiviert, sich mit einem Titel zu verabschieden." Auch für Boateng selbst und sein Team hat das Endspiel eine "besondere Bedeutung". "Es wäre ein weiterer Titel und für mich das dritte Double", so der Defensivmann.

Die Zukunft der Münchener unter dem neuen Trainer Carlo Ancelotti sieht Boateng durchweg positiv. "Für unseren neuen Trainer spricht seine große Erfahrung, er wird uns sehr guttun, weil wir ein positives Team sind. Ich glaube, er ist ein Typ wie Jupp Heynckes", sagte der gebürtige Berliner. 

Auch zu seiner persönlichen Entwicklung in fünf Jahren Bayern München äußerte sich der vermeintlich beste Innenverteidiger der Welt. "Im Zweikampfverhalten bin ich geduldiger geworden und gehe nicht mehr so ungestüm in die Duelle", erklärte er: "Auch im Stellungsspiel, im Timing bin ich besser geworden. Die permanenten internationalen Herausforderungen bringen da Rhythmus und Routine, außerdem gewöhnst du dich an das Tempo."

Zudem habe er sich in der Abwehrorganisation extrem gesteigert. "In den letzten drei Jahren musste ich viel den Mund aufmachen, ohne wild zu gestikulieren. Weil ich hinten nicht so im Spiel drin bin, wenn wir ständig vorne den Ball haben und angreifen, ist zusätzliche Konzentration gefordert - gerade wenn ich plötzlich im direkten Duell gefordert bin."