23.05.2016 10:57 Uhr

MSV hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben

MSV-Coach Iliya Gruev glaubt an sein Team
MSV-Coach Iliya Gruev glaubt an sein Team

Die Ausgangssituation ist schlecht, doch mit Aufholjagden kennt sich der MSV Duisburg aus. Deswegen lebt der Glaube der Westdeutschen an den Klassenerhalt vor dem Relegationsrückspiel.

"Die verrückte Rückrunde gibt mir Hoffnung für das Rückspiel", sagte MSV-Coach Iliya Gruev vor dem entscheidenden Relegationsmatch um die Zugehörigkeit in der 2. Bundesliga. Gegen den Drittliga-Dritten Würzburger Kickers stehen die Duisburger am Dienstag nach der 0:2-Niederlage im Hinspiel vor einer Herkulesaufgabe.

Dem früheren Erstligisten und Bundesliga-Zweiten von 1964 droht mal wieder der Absturz in die 3. Liga. Der Druck ist immens. Doch genau aus diesem Umstand schöpfen die "Zebras" Mut. "Wir kennen diese Situation. Wir standen in der Rückrunde mehrfach mit dem Rücken zur Wand und konnten das lösen", meinte Gruev. Er baut auch auf die Unterstützung des Publikums. Die heimische Schauinsland-Reisen-Arena ist mit knapp 30 000 Zuschauern ausverkauft.

Der MSV hat in dieser Saison schon häufig gezeigt, dass die Mannschaft zwar spielerisch Grenzen hat, aber mit Leidenschaft im eigenen Stadion in aussichtslosen Lagen richtig zur Sache gehen kann. "Mit den Fans im Rücken wird es noch einen Ruck geben. Ich hoffe, dass unsere Zuschauer die Mannschaft tragen", erklärte der Vorstandsvorsitzende Ingo Wald.

Durch eine bemerkenswerte Aufholjagd erreichte der MSV überhaupt erst den Relegationsplatz 16 und schürte die Hoffnung auf den Klassenverbleib. An 31 von 34 Saisonspieltagen lagen die Duisburger auf einem direkten Abstiegsplatz und waren zumeist abgeschlagener Tabellenletzter. Nach dem 25. Spieltag betrug der Rückstand zum 16. Platz noch neun Zähler. Doch dann holte der MSV aus neun Partien fünf Siege und insgesamt 17 Punkte.

"Zum Jammern bleibt uns keine Zeit"

Jetzt peilt die Gruev-Elf den nächsten Kraftakt an. "Zum Jammern bleibt uns keine Zeit, wir müssen unsere zweite Chance nutzen", sagte Angreifer Kingsley Onuegbu. Verzichten muss der Revierklub auf Abwehrchef und Kapitän Branimir Bajic (10. Gelbe Karte). Zudem fehlt Torwart Michael Ratajczak wegen einer Syndesmoseverletzung.

Scheitert der MSV gegen Würzburg, stünde nach 1986 und der verweigerten Zweitliga-Lizenz 2013 der dritte Abstieg in die Drittklassigkeit fest. Die Kickers aus Würzburg würden indes binnen eines Jahres ihren Durchmarsch von der Regionalliga in die 2. Liga perfekt machen.

Die Mannschaft von Trainer Bernd Hollerbach blieb in den zurückliegenden 13 Partien unbesiegt und tritt mit großem Selbstbewusstsein in Duisburg an. Hollerbach warnt dennoch: "Wir haben noch nichts erreicht. In Duisburg wird die Hölle los sein. Das ist ein besonderer Club, die Leute leben für den Verein."