28.05.2016 09:00 Uhr

Dragović auf dem Weg zu 100 Prozent

Aleksandar Dragović ist nach Verletzungspause wieder zurück
Aleksandar Dragović ist nach Verletzungspause wieder zurück

Aleksandar Dragović ist nach seiner Verletzung auf dem Weg zurück zu 100 Prozent Fitness. Der Einsatz über 90 Minuten im Testspiel des österreichischen Nationalteams gegen US Schluein Ilanz war dabei sehr wichtig.

"Es war sehr, sehr gut für meinen Knöchel und für meine Kondition, dass ich durchspielen durfte", meinte der ÖFB-Abwehrchef, der am 10. April bei Dinamo Kiev sein letztes Ligaspiel bestritten hatte. Dann setzte ihn ein Bänderriss im Sprunggelenk außer Gefecht. "Ich habe jetzt eineinhalb Monate nicht gespielt."

Beim 14:0-Schützenfest am Donnerstag gegen die sechstklassigen Amateure von Schluein war es aber soweit und Dragović feierte sein Comeback. "Ich war nach dem Spiel zwar klinisch tot und um 11 Uhr im Bett, aber es war ein sehr guter Test für mich, dass ich wieder auf die alte Stärke komme. Auch die freie Woche vor dem Treffpunkt hier habe ich für eine sehr gute Therapie genutzt."

Aktivitäten auch abseits des Fußballs schweißen Team zusammen

Der 25-Jährige ist nicht nur wegen seiner Rückkehr auf den Platz vom Teamcamp in der Schweiz begeistert. "Wir haben viele Aktivitäten auch abseits des Fußballs unternomen. Das schweißt zusammen."

Es ging zu einer kleinen Radtour, auf die Driving Range ("Golf hatte ich vorher noch nie probiert und den Schläger das erste Mal in der Hand. Ich habe andere Stärken und konzentriere mich lieber auf Fußball), zu einer Bahnfahrt samt Wanderung sowie zur Abkühlung nach dem Training in einen See in den Alpen von Graubünden.

"Das war bis jetzt eine sehr gute Trainingswoche mit allem drum und dran", zeigte sich "Drago" zufrieden. Die große Aufregung vor der Europameisterschaft in Frankreich herrscht bei ihm jedoch noch nicht: "Ich bin eigentlich noch ziemlich ruhig und konzentriere mich darauf, dass ich wieder auf 100 Prozent komme."

Dreierkette als "guter Plan B"

Diese 100 Prozent sind dann bei EM gefragt. Vorerst aber machte Aleks Dragović gegen Schluein eine positive Erfahrung: "Durch die Dreierkette konnte ich auch sehr viel nach vorne machen. Mich hat es gewundert, dass wir so gespielt haben, weil wir es noch gar nicht trainiert haben. Aber vielleicht es ist es ja ein guter Plan B. Am Ende des Tages muss aber der Teamchef entscheiden, wie man am Besten gegen Ungarn gewinnt."

Zuletzt in einer Dreierkette spielte er "in Basel unter Murat Yakin. Es ist ein System welches gut ist, wenn man ein Ergebnis verwalten will." Alles andere als das gewohnte 4-2-3-1 bei der Europameisterschaft wäre jedoch auch für den Abwehrboss von Teamchef Marcel Koller eine Überraschung: "Ich glaube, dass wir mit der Viererkette spielen werden. Aber der Trainer wird es schon wissen und uns dann mitteilen."

Dragović einmal mehr im Blickpunkt vieler Vereine

Nichts mitteilen wollte Dragović zum kolportierten Interesse von Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen, RB Leipzig oder AS Roma. Sein Vertrag bei Dinamo Kiev läuft zwar noch bis 2018, doch der Innenverteidiger würde sich nach der EM gerne einer neuen Aufgabe stellen.

Vorerst aber steht mit dem Nationalteam am Dienstag das Länderspiel gegen Malta in Klagenfurt auf dem Programm. Von "angezogener Handbremse" will der Wiener dabei nichts wissen. "Wenn man nicht voll bei der Sache ist und entsprechend in die Zweikämpfe geht, dann verletzt man sich. Wenn man nicht zurückzieht dann passiert auch nichts."

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Christian Tragschitz, weltfussball.at aus Graubünden