30.05.2016 11:27 Uhr

Gomez: "Müssen diesen Killer in uns haben"

Mario Gomez stand dem
Mario Gomez stand dem "SID" Rede und Antwort

Im ersten Test vor dem Ernstfall EM ging das DFB-Team am Sonntagabend im strömenden Augsburger Regen mit 1:3 gegen die Slowakei baden. Mario Gomez erzielte dabei das einzige Tor der deutschen Elf und sprach anschließend unter anderem über fehlenden Killerinstinkt und bedröppelte Gesichter.

Mario Gomez, die deutsche Nationalmannschaft hat gegen die Slowakei unter zum Teil ungewöhnlichen Umständen 1:3 verloren. Wie bewerten Sie das Spiel?

Ich glaube, dass wir es die ersten 40 Minuten sehr gut gemacht haben, dann die fünf Minuten bis zur Halbzeit nicht. Die zweite Halbzeit ist, glaube ich, nicht zu werten, da ist es schwer, ein Spiel zu drehen bei so einem Platz. Man hat auch gesehen, dass da eine Mannschaft auf dem Platz war, die in sich nicht so gefestigt war. Das hilft uns sicher für die EM, das Blöde ist, dass eine Niederlage helfen muss.

Wie sehen Sie Ihre eigene Situation?

Ich habe gesagt, dass ich mich topfit fühle und dass ich versuchen werde, alles, was ich habe, der Mannschaft zur Verfügung zu stellen. Wenn der Trainer entscheidet, mich zu bringen, dann werde ich es versuchen. Und wenn nicht, dann nicht. Das werde ich auch akzeptieren. Ich bin da völlig entspannt. Ich habe in der Hinsicht keinen Druck. Ich will einfach nur ein schönes Turnier erleben. Und ich will nicht, dass wir als Mannschaft bei der EURO so ein Spiel erleben, weil dann bist du raus.

Aber das wird nicht passieren?

Das wird auch nicht passieren, weil: Diesmal waren sieben Spieler, die schon sehr elementar sind für diese Mannschaft, nicht dabei. Diese Tests sind zum einen komisch, weil man sie natürlich klar gewinnen will, zum anderen, wenn dann auch so ein Wetter ist wie diesmal, sind sie auch nicht entscheidend.

War ein Problem gegen die Slowakei auch die Chancenverwertung?

Das ist sicher einer der Punkte, die wir ins Turnier nehmen müssen, dass wir das 2:0 machen müssen. Dafür gibt es auch keine Entschuldigung. Da müssen wir einfach diesen Killer in uns haben, dass wir das Tor machen wollen, und nicht darauf vertrauen, dass wir noch weitere Chancen kriegen. Man hat gesehen: Selbst eine Mannschaft wie die Slowakei schlägt dann eiskalt zu. Das ist sicherlich eines der Dinge, die wir besser machen müssen.

Für die jungen Spieler war das heute sicher keine gute Gelegenheit, sich zu präsentieren?

Klar, die Jungs sitzen in der Kabine und machen bedröppelte Gesichter, die haben sich das auch ganz anders vorgestellt. Natürlich wollten sie das erste Länderspiel gewinnen, aber das ist die harte Schule des Fußballs.

Was erwarten Sie mit Blick auf den abschließenden Test am Samstag gegen Ungarn?

Die Vorbereitung auf das Turnier kann jetzt richtig losgehen. Diese Woche war dafür da, um alle auf ein Niveau zu bringen. Ich glaube, das hat ganz gut funktioniert, wir haben alle gut trainiert, sind alle fit und deswegen geht jetzt auch die Konzentration los. Und deswegen wird es am Samstag ein anderes Spiel sein.