19.06.2016 20:13 Uhr

Smolov: Geht euch "woanders" prügeln

Setzt einzig auf sportliche Aggressivität: Russlands Fedor Smolov (r.)
Setzt einzig auf sportliche Aggressivität: Russlands Fedor Smolov (r.)

Der russische Nationalspieler Fedor Smolov hat die Anhänger der Sbornaja aufgefordert, sich während des Hochrisikospiels gegen Wales am Montag (21:00 Uhr) in Toulouse "woanders" zu prügeln. "Wenn Leute die Absicht haben zu kämpfen", sagte der Stürmer vom FK Krasnodar, sollte das "nicht auf den Tribünen geschehen". Den Russen droht nach den Krawallen von Marseille der EM-Ausschluss bei weiteren Ausschreitungen.

Nationaltrainer Leonid Slutskiy bat die Fans vor dem "Finale" der Gruppe B deshalb um friedliche Unterstützung. "Ich möchte, dass sie uns anfeuern, wie es sich in einer zivilisierten Gesellschaft gehört", sagte Slutskiy. Zuvor hatte bereits Wales-Coach Chris Coleman für eine friedliche Stimmung geworben. "Alle Animositäten gehören auf den Platz", sagte er.

Engländer haben russische Fans "provoziert"

Kurioserweise verteidigte Smolov die Prügelattacken russischer Fans rund um das Spiel gegen England am 11. Juni in Marseille. Sie seien zuvor "provoziert" worden. Die teils vermummten Anhänger der Sbornaja hatten unmittelbar nach dem Abpfiff einen englischen Block gestürmt und wild losgeprügelt. Zuvor war es in der Innenstadt und am Hafen von Marseille zu blutigen Ausschreitungen gekommen.

Die Partie in Toulouse wurde deshalb von den Behörden als Hochrisikospiel eingestuft. Etwa 2.100 Polizisten sollen rund um das Stadion für Sicherheit sorgen. Auch szenekundige Beamte aus Russland und Wales sind vor Ort.

Mit dem drohenden Ausschluss durch die Europäische Fußball-Union beschäftigen sich die Russen nicht. "Wir blenden alles aus, was abseits des Feldes passiert", sagte Smolov und bat um "Unterstützung" im Stadion. Russland kann sich nur mit einem Sieg noch für das Achtelfinale qualifizieren. "Das Spiel ist extrem wichtig", sagte Slutskiy: "Wir sind voll fokussiert."