22.06.2016 08:21 Uhr

Shprygin ausgewiesen - 18 Fans festgenommen

In Lens kam es zu Krawallen
In Lens kam es zu Krawallen

Der Vorsitzende des Allrussischen Fanverbandes, Alexander Shprygin, ist erneut aus Frankreich ausgewiesen worden. Der Russe verließ das Land in der Nacht zum Mittwoch mit einem Flug nach Moskau, wie der Sprecher des Pariser Innenministeriums mitteilte.

Shprygin war nach den Ausschreitungen von Marseille wegen Störung der öffentlichen Ordnung des Landes verwiesen worden, dann aber erneut eingereist. Am Montag besuchte er das letzte russische EM-Gruppenspiel gegen Wales in Toulouse und wurde im Stadion festgenommen.

Nach Angaben des französischen Außenministeriums verhängten die Behörden nun ein Einreiseverbot gegen Shprygin. Sein Visum für den Schengen-Raum sei nicht von Frankreich ausgestellt worden. Shprygin gehörte zu einer Gruppe von Russen, die wenige Tage nach der Hooligan-Gewalt rund um das Spiel Russland-England in der Nähe von Cannes festgenommen wurden. Drei von ihnen wurden im Schnellverfahren verurteilt, 20 weitere am Samstag ausgewiesen.

Schprygin gilt mit seinem Fanverband als ein Drahtzieher der Ultras in Russland, dem Gastgeberland der WM 2018. Ihm werden auch enge Beziehungen zur rechten Szene vorgeworfen.

18 Fans inhaftiert

Indes kam es am Rande des EM-Spiels zwischen der Türkei und Tschechien erneut zu unschönen Vorkommnissen. Im nordfranzösischen Lens nahm die Polizei 18 Fans wegen Besitzes oder Nutzung von Pyrotechnik fest. Fünf von ihnen wurden aufgegriffen, weil sie innerhalb des Stadions Rauchkörper geworfen hatten, wie die Präfektur des Départements Pas-de-Calais in der Nacht zum Mittwoch mitteilte. 

Nach dem 2:0 durch Ozan Tufan in der 65. Minute hatten türkische Anhänger Leuchtraketen aufs Spielfeld geschossen. Zuvor war es bereits zu Tumulten in einem Teil des türkischen Blocks gekommen. Diesen hatten die Sicherheitskräfte aber schnell aufgelöst.