23.06.2016 19:43 Uhr

Heidel stärkt Tönnies den Rücken

Der neue Sportvorstand Christian Heidel (l.) stärkt dem Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies (r.) den Rücken
Der neue Sportvorstand Christian Heidel (l.) stärkt dem Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies (r.) den Rücken

Vor der Mitgliederversammlung des FC Schalke 04 am Sonntag machen weiterhin drei Vorstände dem in die Kritik geratenen Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies Druck. Rückendeckung bekommt dieser aber nun vom neuen Schalker Sportvorstand Christian Heidel.

Das Trio hatte behauptet, dass Tönnies die Vorstandsarbeit einschränke oder sogar behindere: "Ich bin nicht trotz Clemens Tönnies gekommen, sondern wegen ihm. Er hat mich für Schalke begeistert", sagte Heidel der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" in Essen. Finanzvorstand und DFL-Vizepräsident Peter Peters sprach von einer "destruktiven Blockadepolitik", mit der "Teile des Aufsichtsrats die Zusammenarbeit zwischen Gremien lähmen".

Drei Aufsichtsräte verfolgen nach "WAZ"-Informationen Pläne, Tönnies zum vorzeitigen Rücktritt zu bewegen. Sie hatten zuvor Tönnies in einem Brief scharf angriffen. "Sie machen etwas, das Sie nicht können, und schaden damit unserem Verein", hieß es da. "Statt sach- und lösungsorientiert intern zu diskutieren, wird der Streit nun sogar in die Öffentlichkeit getragen: Das schadet dem Ansehen des Klubs ganz erheblich", meinte Marketing-Vorstand Alexander Jobs.

"In Dortmund halten sie sich die Bäuche vor Lachen"

Tönnies selbst hatte in den letzten Tagen bereits gegenüber der "WAZ" seinen Unmut geäußert: "Die Situation macht mich traurig, weil ich dachte, dass wir weiter wären. Doch wir liefern uns Schlammschlachten. In Dortmund halten sie sich die Bäuche vor Lachen, weil wir uns wieder mit uns selbst beschäftigen."

Auf der Mitgliederversammlung werden am Sonntag zwei Aufsichtsräte neu gewählt. Tönnies, seit 2001 Chef des Gremiums ist, und sein Vertrauter Peter Lange müssen sich zwei Gegenkandidaten stellen.