26.06.2016 11:44 Uhr

Nürnberg eist Schwartz aus Sandhausen los

Alois Schwartz (l.) tritt die Nachfolge von René Weiler an
Alois Schwartz (l.) tritt die Nachfolge von René Weiler an

Mit Alois Schwartz als neuem Cheftrainer will der 1. FC Nürnberg den nächsten Anlauf auf eine Rückkehr in die Bundesliga nehmen. Der bisherige Coach des Zweitliga-Konkurrenten SV Sandhausen tritt bei den Franken die Nachfolge von René Weiler an.

Der Schweizer ist zum belgischen Rekordmeister RSC Anderlecht gewechselt. Mit Weiler hatte der Club in der zurückliegenden Saison in der Relegation gegen Eintracht Frankfurt nur knapp den Aufstieg verpasst.

"Alois Schwartz hat in den letzten Jahren hervorragende Arbeit in Sandhausen geleistet. In den Gesprächen haben wir schnell festgestellt, dass wir in die gleiche Richtung denken", sagte Sportvorstand Andreas Bornemann am Samstag. "Er hat sich sofort für die Aufgabe hier in Nürnberg begeistert."

Club reinvestiert einen Teil der Weiler-Ablöse

Schwartz erklärte: "Ich wollte diese Chance beim Club unbedingt wahrnehmen, weil ich die Aufgabe hier sehr spannend und reizvoll finde." Er freue sich auf diesen Traditionsverein mit seinen einzigartigen Fans. Der 49 Jahre alte gebürtige Nürtinger wird am Montag am Sportpark Valznerweiher offiziell vorgestellt. Nachmittags steht die erste Trainingseinheit an. Co-Trainer bleibt nach Vereinsangaben Manuel Klökler.

Über die Wechselmodalitäten vereinbarten die Beteiligten Stillschweigen. Angeblich soll Nürnberg Sandhausen etwa 400.000 Euro Ablöse bezahlen. Das entspräche der Hälfte der Summe, die der "Club" von Anderlecht für die vorzeitige Freigabe Weilers erhalten haben soll. Schwartz hatte bei den Nordbadenern einen Vertrag bis 2018.

Wer übernimmt am Hardtwald?

Schwartz arbeitete seit Anfang Juli 2013 in Sandhausen. Er bedankte sich bei dem Verein "für drei tolle Jahre". Schwartz erreichte am kleinsten Standort im deutschen Profifußball jeweils frühzeitig den Klassenverbleib.

"Seine Entscheidung hat uns sehr überrascht und enttäuscht", sagte Sportchef Otmar Schork. "Vor allem der Zeitpunkt seines Wechsels ist fatal."

Vorerst sollen Co-Trainer Gerhard Kleppinger, Torwarttrainer Daniel Ischdonat sowie Kristjan Glibo, der Coach der U 23, die Mannschaft betreuen. Es ist nicht ganz ausgeschlossen, dass dieses Modell zur Dauerlösung wird. Wahrscheinlicher ist allerdings, dass ein Nachfolger für Schwartz kommen soll. "Wir werden sehr bewusst nach der richtigen Lösung suchen, auch wenn es ein paar Tage länger dauern sollte", sagte Präsident Jürgen Machmeier.