27.06.2016 09:19 Uhr

Die wichtigsten Erkenntnisse nach dem 3:0

Boateng und Draxler trafen zum ersten Mal bei einer EURO
Boateng und Draxler trafen zum ersten Mal bei einer EURO

Das 3:0 der Deutschen Nationalmannschaft gegen die Slowakei war die beste Leistung des bisherigen Turniers der Mannen von Joachim Löw. Der Bundestrainer hat darüber hinaus einige Erkenntnisse gewonnen.

STAMMELF GEFUNDEN: Es hat - wie bei der WM 2014 - ein bisschen gedauert. Doch offenbar hat Joachim Löw seine Stammelf bei der EURO gefunden. "Ich will nicht sagen, dass diese Mannschaft auf Teufel komm raus durchspielt", meinte der Bundestrainer zwar. Doch abgesehen von Sperren oder Verletzungen gibt es keinen Grund, die beim 3:0 gegen die Slowakei hervorragend spielende Elf zu verändern.

TURNIERMANNSCHAFT: Die Qualifikation war teilweise eine Qual, die ersten beiden Vorrunden-Spiele wenig begeisternd. Doch nun, da es gilt, ist der Weltmeister da. Den Kritikern hatten Trainer und Spieler vor der EM entgegnet, dass Deutschland eine Turniermannschaft sei und die Fans keine Angst haben müssten. Der Glaube daran versetzt offenbar Berge. Einer ziemlich guten Leistung beim 1:0 gegen Nordirland folgte eine sehr gute gegen die Slowakei.

ANGSTGEGNER: Italien oder Spanien als Viertelfinal-Gegner zu bekommen, ist für Deutschland eigentlich keine schöne Aussicht. Nur gegen diese beiden Teams verlor das DFB-Team seit dem Einstieg von Joachim Löw als Co-Trainer 2004 K.o.-Spiele bei Welt- und Europameisterschaften. Nach dem deutschen Auftritt gegen die Slowakei scheint aber klar: Beide Teams wie auch der mögliche Halbfinal-Gegner Frankreich fürchten Deutschland wohl noch mehr als umgekehrt.

EM-HELD AUSSEN VOR: Joachim Löw hatte ihm auch nach der Seuchen-Saison bei Bayern München vertraut. Doch nun ist Mario Götze erst einmal außen vor. Im Sturm setzt der Bundestrainer seit dem Nordirland-Spiel auf die "richtige Neun" Mario Gomez. Links offensiv hat sich Julian Draxler gegen die Slowakei festgespielt. Ob Götze bei der EM noch gebraucht wird, bleibt abzuwarten. Sein Trost: Bei der WM 2014 verlor er ebenfalls seinen Stammplatz - und wurde im Finale dann als Joker zum Helden.

KAPITÄN IM WARTESTAND: 15 Minuten durfte Bastian Schweinsteiger gegen die Slowakei ran, insgesamt sind nach vier EM-Spielen 38 Einsatzminuten für den Kapitän notiert. Er würde sich "schon zutrauen, von Anfang an zu spielen", verkündete er. Löw lobt ihn und seine Fitness seit Turnierbeginn, doch augenscheinlich ist: So richtig rund läuft Schweinsteiger nicht. Auch gegen die Slowaken wirkte er noch gehemmt, setzte kaum Impulse. Und das Turnier in Frankreich dauert nur noch maximal zwei Wochen.