27.06.2016 10:26 Uhr

Kellermann fürchtet Olympia-Schäden

Ralf Kellermann kritisiert die Olympia-Teilnahme der Frauen-Nationalmannschaft
Ralf Kellermann kritisiert die Olympia-Teilnahme der Frauen-Nationalmannschaft

Trainer Ralf Kellermann vom Frauenfußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg prognistiziert negative Auswirkungen der Sommerspiele in Rio de Janeiro (5. bis 21. August) auf die bevorstehende Punktspielsaison der Frauen-Bundesliga.

"Schlimmer als bei Olympia geht es terminlich nicht. Im Übrigen bin ich sowieso der Meinung, dass die Teilnahme der Frauen-Nationalmannschaft bei Olympia nicht mit der Bundesliga und dem Rahmenterminkalender zu vereinbaren ist", sagte der 48-jährige Kellermann dem "kicker".

Das Problem sei nicht nur die Physis der Spielerinnen, "sondern auch die Psyche nach so einem Großereignis", meinte der frühere Torhüter und klagte: "Bei uns werden bis zu sieben Stammspielerinnen neun Tage vor dem Punktspielstart mit Jetlag aus Brasilien zurückkommen." 

Kellermann, 2014 zum Frauen-Welttrainer des Jahres gekürt, ist sich andererseits bewusst, dass ein erfolgreiches Abschneiden in Rio "natürlich wichtig für die Entwicklung des Frauenfußballs" sei. 

Das größte Problem sieht der Coach, der mit den Wolfsburgerinnen sieben Titel in den vergangenen vier Jahren holte, im starren Terminplan. "Wir sind national den internationalen Zwängen unterworfen. Es ist so, dass die UEFA und FIFA ihre Termine vorgeben, und dann darf der DFB 22 Spieltage plus Pokal unterbringen", betonte Kellermann und ergänzte ein wenig resignierend: "Wir können die Liga nicht verkleinern, und alle anderen Termine bleiben ja auch - insofern wird alles so weiterlaufen."