28.06.2016 09:33 Uhr

Brexit Vol. 2: Engländer ernten Spott

Roy Hodgson nach dem Abpfiff, so allein wie sein Land nach dem EU-Austritt
Roy Hodgson nach dem Abpfiff, so allein wie sein Land nach dem EU-Austritt

Die vergangene Woche endete mit dem Brexit. Diese Woche fing mit dem "Brexit Vol. 2" an. Keine guten Zeiten für die Engländer, die jetzt nicht nur Spott ertragen, sondern auch bei der Trainersuche ohne Thorsten Legat auskommen müssen.

Englands Legende Gary Lineker suchte nach dem 2:1 seine Fassung, fand sie aber nicht und entschloss sich stattdessen zu twittern: "Es scheint, wir wollen Europa auf jedem Wege verlassen." Nach der Partie gegen eine Nation, die weniger Einwohner hat als Leicester, hieß es nur: "Die größte Niederlage unserer Geschichte. England geschlagen von einem Land mit mehr Vulkanen als Profifußballern. Gut gemacht Island."

Auch die Seite "BBC Sporf" konnte sich keine Seitenhiebe verkneifen und postete zunächst das Replay von Joe Harts Patzer vor dem 1:1. Über das legendäre englische Torhüter-Problem machten sich natürlich auch die Deutschen lustig. Die "11Freunde" hielten es ähnlich wie Lineker: Das ganze sei vermutlich nur Teil der Brexit-Kampagne. Und Joe Hart ein Aktivist.

Nach dem zweiten Brexit innerhalb kürzester Zeit entschied sich Trainer Roy Hodgson persönliche Konsequenzen zu ziehen. Der 68-Jährige trat unmittelbar nach Spielschluss zurück. Doch vor dem Spott der eigenen Landsleute wird er schwerlich fliehen können. Die Umdichtung des zum Klassikers avancierten "Will Griggs on Fire" hallt noch nach.

Das Trainer-Problem werden die Briten aber alleine lösen müssen, denn unsere besten Kandidaten haben schlicht und ergreifend bereits abgesagt: Thorsten Legat machte per Twitter publik, dass ein Thorsten Legat für das englische Traineramt nicht zur Verfügung stehe.

Alles in allem schien das ganze Desaster vermeidlich. Hatten isländische Fans es doch noch vorausgesagt: "Brexit Vol. 2" kündigten sie das Fußballwunder auf Twitter an. Nur hat im Land der Queen scheinbar keiner die Warnung ernst genommen. Nun ist das Undenkbare doch geschehen und auf der Insel sträubt man sich, das Ganze anzuerkennen. Bilder einer Petition machten die Runde im Internet.