29.06.2016 10:42 Uhr

Müller: "Es wird keine Tränen geben"

Thomas Müller ist zuversichtlich für das Duell mit den Azzurri
Thomas Müller ist zuversichtlich für das Duell mit den Azzurri

Bei der EM 2012 verpassten die Italiener der DFB-Elf die berühmte Watschn von Warschau, kegelten die Deutschen einmal mehr aus dem Titelrennen und fügten der einseitigen Liebe zwischen beiden Teams ein weiteres Kapitel hinzu: Von den bisherigen acht Duellen bei großen Turnieren konnte die DFB-Elf noch keines gewinnen. Geht es nach Thomas Müller, ist damit endgültig Schluss!

Nach der Pleite 2012 sei er sehr enttäuscht gewesen und konnte sich auch einige Tränen nicht verkneifen, so der WM-Torschützenkönig gegenüber der "Sport Bild". 2016 werde es jedoch keine Tränen geben. "Wir haben gezeigt, dass wir für die K.o.-Spiele jetzt voll da sind. Unsere Abwehr steht, die Basis stimmt, die mannschaftliche Geschlossenheit ist intakt. Darum wird im Viertelfinale für uns noch nicht Schluss sein", so Müller weiter.

Wirklich Angst vor dem vermeintlichen Angstgegner schwingt in Müllers Aussagen offensichtlich auch nicht mit. Italien hätte im bisherigen Turnier mit seinen Mitteln gute Ergebnisse erzielt und gut verteidigt, aber halt auch das "nötige Quäntchen Glück" gehabt. Die hochgelobte Azzurri-Defensive, so der Bayern-Kicker, sei wie jede Abwehr "verwundbar".

Dann machen wir hier Schluss

Als typisch Müller lässt sich die Reaktion des 26-Jährigen bezüglich seiner mauen EM-Torquote bezeichnen: Wolle man sich über diese unterhalten, könne man das Gespräch sofort beenden. "Dazu gibt es bisher ja noch nicht viel zu erzählen", flachste Müller. Er messe seine Rolle jedoch nicht an Toren. Wichtig sei, dass jeder seine "Wege mache" und sich in den Dienst der Mannschaft stelle, so Müller weiterhin im Interview mit "Sport Bild".

Den vermeintlich schweren Turnierbaum des DFB-Teams bezeichnete der Angreifer schlicht als "verrückt", am Ende sei dieser jedoch völlig egal. Man müsse eh alle schlagen, bemühte der Münchner eine beliebte und richtige Floskel.

Dass Joachim Löw Manuel Neuer aktuell als festen Stellvertreter des etatmäßigen Kapitäns Bastian Schweinsteiger auserkoren habe und die Binde nicht mehr, wie häufig zuvor, mal an Müller mal an Khedira gehe, sei hingegen völlig unerheblich. Gefühlt sei Neuer "schon immer Bastis Stellvertreter" gewesen. Man werde Leitwolf Schweinsteiger aber noch brauchen, schloss Müller.