29.06.2016 12:47 Uhr

Umbruch beim BVB: Bayern-Jagd verschoben?

Auch Henrikh Mkhitaryan könnte den BVB noch verlassen
Auch Henrikh Mkhitaryan könnte den BVB noch verlassen

Borussia Dortmund startet gegen den FSV Mainz 05 in die neue Saison. Die Fans der Schwarz-Gelben werden sich an eine neue Mannschaft gewöhnen müssen.

Die Jagd auf Bayern München ist verschoben, die Saison des Umbruchs beginnt gegen den FSV Mainz 05: Wenn Trainer Thomas Tuchel mit Borussia Dortmund am 27./28. August gegen seinen Ex-Klub in die neue Spielzeit startet, wird beim Vizemeister und Pokalfinalisten eine neue Zeitrechnung eingeläutet. Das Motto lautet: Neuaufbau statt Angriff auf den Rekordmeister.

Schon der Start gegen Mainz ist für Tuchel "eine echte Herausforderung". Angesichts der Abgänge der Leistungsträger Mats Hummels (Bayern München) und İlkay Gündoğan (Manchester City) sowie des bevorstehenden Wechsels von Henrikh Mkhitaryan zum englischen Rekordmeister Manchester United verwundert diese Einschätzung nicht.

Der BVB muss sich im zweiten Tuchel-Jahr neu erfinden. Der Umbau des Kaders fällt viel größer aus als noch vor einigen Wochen angenommen. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke ("Wir haben jetzt eine andere Ausgangslage") hatte da noch definitiv ausgeschlossen, dass Hummels, Gündogan und Mchitarjan den Verein verlassen werden. In Innenverteidiger Neven Subotic verliert der BVB wohl ein weiteres Gesicht der erfolgreichen Jürgen-Klopp-Ära.

Durchschnittsalter der Neuen: 21,5 Jahre

Seit Wochen basteln die Verantwortlichen an einer neuen Mannschaft. Das Ergebnis bisher: Marc Bartra (FC Barcelona), Sebastian Rode (Bayern München), Emre Mor (FC Nordsjaelland), Ousmane Dembélé (Stade Rennes), Mikel Merino (CA Osasuna) und Raphaël Guerreiro (FC Lorient) stehen als Neuzugänge fest. Das Durchschnittsalter beträgt 21,5 Jahre.

Trotz der berechtigten Hoffnung auf eine große Entwicklung dieser Spieler ist daher klar, dass der BVB noch nachlegen muss. Zumal Marco Reus nach seinem EM-Aus nach Vereinsangaben voraussichtlich erst Mitte August wieder voll belastungsfähig sein wird. Er wird damit einen großen Teil der am Montag startenden Saisonvorbereitung verpassen.

Kuba-Rückkehr weiterhin möglich

Da der Mkhitaryan-Verkauf rund 42 Millionen Euro in die ohnehin gut gefüllte Klubkasse spülen wird, werden rund um den Borsigplatz viele Namen gehandelt. Eine Rückkehr von WM-Held Mario Götze aus München ist weiterhin ein Thema. Wesentlich weiter sollen die Verhandlungen mit André Schürrle sein. Für den Weltmeister vom VfL Wolfsburg müsste der BVB aber tief in die Tasche greifen, 30 Millionen Euro sind im Gespräch.

Eine deutlich günstigere Lösung wäre Jakub Błaszczykowski. Nach seiner Ausleihe an den AC Florenz kehrt der polnische Nationalspieler im Sommer nach Dortmund zurück. Sein Vertrag läuft noch bis 2018. Bei der EM in Frankreich zeigt der 30-Jährige eindrucksvoll, dass er noch längst nicht zum alten Eisen gehört. Sportdirektor Michael Zorc kündigte ein Gespräch nach der EM an.

Błaszczykowski würde genug Erfahrung mitbringen und zudem ist er ein Liebling der Fans. Beides kann die Borussia gut gebrauchen.