30.06.2016 20:41 Uhr

DFB-Chef will Beckenbauer zum Finale einladen

Reinhard Grindel will das gestörte Verhältnis des DFB zu Franz Beckenbauer wieder kitten
Reinhard Grindel will das gestörte Verhältnis des DFB zu Franz Beckenbauer wieder kitten

DFB-Chef Reinhard Grindel will das durch die WM-Affäre schwer belastete Verhältnis des Deutschen Fußball-Bundes zu Franz Beckenbauer kitten.

"Das heißt auch, dass wir uns sehr freuen würden, wenn er wieder häufiger zu Länderspielen kommt", sagte der Verbandschef der Zeitung "Express" am Rande der EM und fügte vor dem Viertelfinale der Nationalmannschaft gegen Italien hinzu: "Und sollten wir ins Endspiel kommen, wird der DFB ihn nach Paris einladen."

Im Skandal um die Vergabe der Weltmeisterschaft 2006 waren durch die internen Ermittlungen beim DFB dubiose Geldflüsse über ein Konto Beckenbauers in der Schweiz bekannt geworden. Beckenbauer hatte alle Vorwürfe der Korruption zurückgewiesen und war zunehmend ins Zwielicht geraten. Beim DFB und den Ermittlern der Kanzlei Freshfields beklagte man sich über den anfangs dürftigen Beitrag Beckenbauers zur Aufklärung des Skandals. Sogar Schadenersatzforderungen des DFB an die damals Verantwortlichen um Beckenbauer standen bislang im Raum.

Grindel betonte nun indes, dass Beckenbauer "in der Endphase der Untersuchungen von Freshfields wertvolle Hinweise zum Geldfluss von 2002 gegeben hat". Der 70-Jährige habe alles gesagt, was er zur WM-Affäre wisse. Der DFB wolle daher zu Beckenbauer "ein gutes Verhältnis pflegen". Dies habe er bei einem Gespräch am Rande des DFB-Pokalfinals in Berlin deutlich gemacht, sagte Grindel.