13.07.2016 12:51 Uhr

Vogts und Matthäus kritisieren Löw

Kritik von Berti Vogts (r.) und Lothar Matthäus
Kritik von Berti Vogts (r.) und Lothar Matthäus

Der frühere Bundestrainer Berti Vogts und Rekordnationalspieler Lothar Matthäus haben den Mangel an Stürmern im EM-Kader des Weltmeisters kritisiert. Während Vogts seinem Nachfolger Joachim Löw zur Überarbeitung von Spielstrategie und Ausbildung rät, wirft Matthäus dem Bundestrainer nach dem Halbfinal-Aus bei der EURO taktische Fehler vor.

"Die Probleme, die jetzt aufgefallen sind, haben wir nicht erst seit gestern", sagte Vogts der "Sport Bild". "Man darf jetzt nicht den Fehler machen und sagen: 'Gegen Frankreich sind zwei Fehler passiert, und deshalb sind wir ausgeschieden, alles andere war gut.' Was bringen 70 Prozent Ballbesitz, aber vorne wird kein Tor geschossen. Der Abschluss ist das Wichtigste", fügte der Weltmeister von 1974 und Europameister-Coach von 1996 hinzu. Auffallend sei auch gewesen: "Wir haben zu wenige Spieler, die sich in Eins-zu-Eins-Situationen durchsetzen."

Matthäus, dem "neben Mario Gomez ein zweiter echter Mittelstürmer fehlte", stellte unterdessen Löws Aufstellung im Halbfinale gegen Frankreich infrage. "Der Startelf-Einsatz von Emre Can kam für mich sehr überraschend, weil für ihn viele Spieler verschoben wurden", schrieb der Ex-Nationalmannschaftskapitän in seiner Kolumne für "Sport Bild".

Er habe "die Positionsveränderungen, durch die sich Deutschland der eigenen Stärken fahrlässig beraubt hatte", nicht verstanden, ergänzte Matthäus. Ähnliche Vorwürfe hatte Löw auch der "ARD"-Experte und frühere Europameister Mehmet Scholl nach dem glücklichen Sieg der deutschen Elf im Elfmeterschießen des EM-Viertelfinales gegen Italien (6:5) gemacht.