14.07.2016 08:54 Uhr

Rumpfkader für Rio: Diese 25 DFB-Stars fehlen

Leroy Sané wird nicht nach Rio reisen
Leroy Sané wird nicht nach Rio reisen

Am Donnerstag wird Horst Hrubesch als Trainer der deutschen Olympia-Auswahl seinen 18-Mann-Kader für die Spiele in Rio bekanntgeben. Auf 25 mögliche Stammspieler muss der Trainer schon vorab verzichten.

Es ist schon kurios: Selten der deutsche Fußball auf ein derart breites Reservoir an talentierten Nachwuchskickern zugreifen können. Und dennoch wird die Nominierung des Olympia-Kaders zu einem Puzzlespiel sondergleichen. Denn mehr als zwei Dutzend potenzielle Stammspieler stehen Horst Hrubesch aus verschiedenen Gründen nicht zur Verfügung.

Grundsätzlich sind für das olympische Turnier alle Fußballer spielberechtigt, die am oder nach dem 1. Januar 1993 geboren sind. Zusätzlich darf jedes Team drei Akteure aus älteren Jahrgängen nominieren. Hrubesch hatte sich frühzeitig darauf festgelegt, dass der Kader aus der aktuellen und der letztjährigen U21 gebildet wird, die die Qualifikation für Olympia erspielt hatte. Da für die Vereine keine Abstellungspflicht besteht, hat sich der DFB frühzeitig mit den Klubs auf bestimmte Kriterien für die Kadernominierung verständigt:

1. Es werden keine Spieler nominiert, die an der EM in Frankreich teilgenommen haben.
Betroffen: Leroy Sané, Joshua Kimmich, Jonathan Tah, Antonio Rüdiger, Julian Draxler, Julian Weigl

2. Es sollen möglichst keine Spieler nominiert werden, die im Sommer den Verein wechseln, um eine Eingewöhnung in den neuen Klub nicht zu erschweren.
Betroffen: Kevin Volland, Loris Karius, Yannick Gerhardt, Timo Werner, Levin Öztunali, Danny da Costa

3. Es sollen möglichst keine Spieler aus der zweiten Liga nominiert werden, da deren Saison bereits am 5. August beginnt.
Betroffen: Felix Klaus (Hannover 96)

4. Dazu kommt die vielleicht folgenreichste Einschränkung: Auf einer Managertagung haben sich die Vereinsvertreter darauf geeinigt, dass pro Klub nicht mehr als zwei Spieler abgestellt werden sollen – inklusive Abstellungen für andere Länder.
Betroffen: Johannes Geis, Timon Wellenreuther (die beiden Schalker Kaderplätze gehen wahrscheinlich an Leon Goretzka und Max Meyer), Dominique Heintz (die beiden Kölner Kaderplätze gehen wahrscheinlich an Timo Horn und Leonardo Bittencourt)

Zudem kommen Maximilian Arnold und Marc Stendera aufgrund von Verletzungen nicht in Frage, Amin Younes bekommt keine Freigabe seines Vereins Ajax Amsterdam

Wer bleibt noch?

Die vielen Ausfälle verschaffen anderen Youngstern die ungeahnte Möglichkeit, sich in Rio mit einer ersten deutschen Medaille im Fußball seit 1988 in den Geschichtsbüchern zu verewigen. Augsburgs Philipp Max oder Freiburgs Christian Günter, die zuletzt aus dem Radar der deutschen Nachwuchsteams verschwunden waren, haben nun sehr gute Chancen, am Zuckerhut dabei zu sein.

Folgende 15 Spieler gehören wahrscheinlich zu Hrubeschs Kader für Rio:
Tor:
Timo Horn
Abwehr: Philipp Max, Lukas Klostermann, Niklas Süle, Christian Günter, Jeremy Toljan, Matthias Ginter
Mittelfeld: Max Meyer, Leon Goretzka, Leonardo Bittencourt, Dominik Kohr, Max Christiansen
Sturm: Davie Selke, Julian Brandt, Serge Gnabry

Die Bender-Zwillinge bilden die Oldie-Fraktion

Eine Pressemitteilung von Bayern Leverkusen lüftete vor wenigen Tagen einen Teil des Kader-Geheimnisses. Zwei der drei Ü23-Startplätze dürften an Lars und Sven Bender gehen. Die Presseabteilung von Bayer 04 verkündete, dass Lars Bender und Julian Brandt nach Rio fahren werden. Ebenfalls vor der offiziellen Verkündung sickerte durch, dass die Bender-Zwillinge nur im Doppelpack zu den Olympischen Spielen fahren werden.

Ralf Amshove