18.07.2016 10:04 Uhr

Ranglisten: Lahm und Vidal Weltklasse

Philipp Lahm und Arturo Vidal gehören zur Weltklasse
Philipp Lahm und Arturo Vidal gehören zur Weltklasse

Der "kicker" hat den zweiten Teil der "Rangliste des deutschen Fußballs" veröffentlicht. Natürlich immer noch Weltklasse auf der Außenbahn: Philipp Lahm. Im defensiven Mittelfeld beeindruckt vor allem Arturo Vidal.

Das Fachblatt sieht eine klaffende Lücke zwischen Philipp Lahm in der "Weltklasse" und seinen "Verfolgern", die höchstens "im weiteren Kreis" eingeordnet werden. Mit dabei: Łukasz Piszczek, Jonas Hector, Marcel Schmelzer, Fabian Johnson und Mitchell Weiser. Selbst David Alaba hat es nicht in die "Internationale Klasse" geschafft.

Die Lücke zur Weltklasse sieht der "kicker" auch als Problem für Bundestrainer Joachim Löw, der bei der EM mit Benedikt Höwedes, Joshua Kimmich und Jonas Hector mehr oder weniger erfolgreich auf den Außenverteidigerpositionen experimentierte. Philipp Lahm wird schmerzlich vermisst. Nicht umsonst lobte ihn sein Ex-Trainer Pep Guardiola in höchsten Tönen ("Er ist der erste Rechtsverteidiger, der das Spiel von seiner Position dominiert.")

Das defensive Mittelfeld

Eine höhere Leistungsdichte sieht der "kicker" derweil im defensiven Mittelfeld. Zwar ist nur Bayerns Arturo Vidal in der Weltklasse eingestuft, dahinter folgen in der Internationalen Klasse jedoch der von Gladbach zu Arsenal abgewanderte Granit Xhaka und ein neues Doppel von Bayer Leverkusen. Charles Aránguiz schaffte es durch seine starken Leistungen bei der Copa América in das Ranking, in der Liga absolvierte er nach seinem Achillessehnenriss Anfang der vergangenen Saison nur sieben Partien.

Für das Magazin mutierte zudem Julian Baumgartlinger "zu einem wahren Zweikampfmonster - und zum Häuptling bei Mainz 05." Leverkusen scheint mit seiner Verpflichtung zur neuen Saison demnach alles richtig gemacht zu haben. Des Weiteren ist "Altmeister" Xabi Alsonso der Internationalen Klasse zugeordnet. "Anders als in der Liga, wo er dem Bayern-Spiel mit punktgenauen Diagonalpässen seinen Stempel aufdrückte, kam er in den wichtigen Spielen der Königsklasse nicht immer zum Einsatz", schreibt der "kicker".

Youngster wie Mahmoud Dahoud und Nationalspieler Julian Weigl schafften es nur in den weiteren Kreis. Enttäuschend verlief die Saison für Wolfsburgs Maxi Arnold, der es nur ins "Blickfeld" schafft.

Das offensive Mittelfeld

Zu einem harten Urteil kommt der "kicker" in der Kreativabteilung: Kein einziger offensiver Mittelfeldspieler war in der vergangenen Saison Weltklasse. Thomas Müller auf dem ersten Rang wurde in die Internationale Klasse abgestuft. Die Begründung: "Der Mann, der es normalerweise wie kaum ein Zweiter versteht, Räume zu erspähen, im richtigen Moment am richtigen Ort zu sein, agierte gerade bei der EM glücklos und wartet weiterhin auf sein erstes Tor bei einem kontinentalen Turnier."

Dahinter folgen Gonzalo Castro und İlkay Gündoğan von Borussia Dortmund. Im weiteren Kreis sind Bremens Zlatko Junuzović, Augsburgs Ja-Cheol Koo und Hoffenheims Nadiem Amiri. Der Youngster überraschte die Kritiker: "Der 19-Jährige zeigte Technik, Schnelligkeit und Mut. Kam er von der Bank - in Frankfurt, gegen Ingolstadt - kanalisierte er seinen Frust in Leistung und wichtige Tore. Amiris Auftritt macht Hoffnung."

Mario Götze steht als Sorgenkind des deutschen Fußballs nur noch im Blickfeld der Rangliste: "Bei der EM nahm ihn selbst sein Mentor Joachim Löw aus dem Team. Götze steht vor einer möglichen Rückkehr zum BVB - und am Scheideweg seiner Karriere."