19.07.2016 11:25 Uhr

Almer: Nach CR7 Carioca und Segovia

Robert Almer hat der Alltag wieder
Robert Almer hat der Alltag wieder

Fast exakt einen Monat nach der herben EM-Enttäuschung mit dem ÖFB-Team richtet Robert Almer den Blick nach vorne. Am Donnerstag (ab 19:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) wartet auf die Wiener Austria das Rückspiel der zweiten Qualifikationsrunde der Europa League beim FK Kukësi und am Sonntag (ab 16:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) geht es beim Bundesliga-Saisonauftakt zum Aufsteiger SKN St. Pölten. Statt Stade de France also NV-Arena lautet das Motto.

"Wichtig ist, dass man den Sprung wieder schafft vom großen Stadion auf die kleinere Bühne, und dass man da trotzdem seine Leistung abrufen muss", betonte Almer. Zweifel daran sollten keine aufkommen. Der 32-jährige Kapitän der Austria gilt als ruhender Pol der Mannschaft. Ob Almer in Albanien beim Rückspiel in Elbasan das Gehäuse der Violetten hütet, ist aber unsicher.

Erst vergangene Woche stieg der Steirer ins Mannschaftstraining ein, beim 1:0-Sieg im Hinspiel stand Osman Hadžikić im Tor. "Bereit bin ich auf alle Fälle. Die ersten zwei, drei Tage war es etwas zäh. Aber langsam bin ich jetzt wieder in den Trainingsrhythmus reingekommen, und es passt alles ganz gut", meinte Almer.

Österreichs Teamtorhüter könnte jedenfalls ein Garant dafür sein, dass die Austria ihrer Favoritenrolle in Albanien gerecht wird. Kukësi sollte auf dem Weg in die anvisierte Gruppenphase der Europa League eigentlich kein Stolperstein sein, Albaniens Cupsieger hat jedoch Offensive angekündigt. Almer sieht die Partie durchaus mit richtungsweisendem Charakter.

Anleihe bei Leicester City

"Es wird jetzt wichtig, auch gegen Kukësi auswärts gut zu spielen und dann das erste Meisterschaftsspiel gut zu absolvieren. Wichtig wird sein, dass wir wieder gut reinstarten", betonte Almer. In der Vorsaison gelang dies zunächst vorzüglich. Im Dezember schaute gar die Herbstmeisterschaft für die Favoritner heraus - ehe der Einbruch kam. Im Titeldreikampf mit Salzburg und Rapid verlor die Austria im Frühjahr den Anschluss.

"Vielleicht müssen wir in dem Bereich einfach schauen, dass wir vom Kopf her noch ein bisschen bereiter sind. Dass wir es schaffen, so wie es Leicester gelungen ist, das konstant über eine Saison durchzuziehen. Da hat auch jeder gesagt, die werden irgendwann einen Einbruch haben", erinnerte Almer an den Lauf des englischen Überraschungsmeisters.

Abwehr soll stabiler werden

Trainer Thorsten Fink hat in der Vorbereitung weiter daran gearbeitet, dass die Austria in der Abwehr stabiler wird, weniger Gegentore einstecken muss. 48 waren es in 36 Runden der abgelaufenen Saison. Zu viele, um ganz vorne mitzuspielen.

"Offensiv war es, glaube ich, schon letzte Saison ganz ordentlich. Jede Mannschaft in der Liga hat gegen uns in der Defensive Probleme", betonte Fink. Mit dem 19-fachen Saisontorschützen Alexander Gorgon kam der Austria jedoch der beste Angreifer abhanden. Um Kevin Friesenbichler wurde in den vergangenen Wochen bisher vergeblich mit Benfica gefeilscht.

Gekommen sind bisher Felipe Pires als Gorgon-Ersatzmann sowie Petar Filipovic für die Innenverteidigung. Flügelspieler Ismael Tajouri kehrte außerdem aus Altach nach Wien zurück. Almer bezeichnete die Stimmung in der Mannschaft als "sehr gut". An Frankreich will der einzige Bundesliga-Profi in Österreichs EM-Team keine Gedanken mehr verschwenden.

Dass mit Christian Fuchs sein Freund und Trauzeuge nach der Endrunde seinen Teamrücktritt erklärte, ließ Almer jedenfalls nicht an seiner Zukunft im ÖFB-Team zweifeln. Die Freude, im Herbst die Qualifikation zur WM 2018 in Russland anzugehen, sei nach wie vor vorhanden. "Ich glaube, dass sich alle wieder freuen, wenn man bei der Quali dabei ist. Wir werden versuchen, es besser zu machen, als wir das in Frankreich gemacht haben."

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apa/red