19.07.2016 11:39 Uhr

Admira Wacker kämpft um Aufstieg

Admira Wacker will auch in Baku jubeln
Admira Wacker will auch in Baku jubeln

Voll motiviert, aber mit einer Warnung von Trainer Oliver Lederer im Gepäck hat Admira Wacker die bisher längste Europacup-Reise angetreten. Die Südstädter verteidigen am Mittwoch (ab 18:00 Uhr im weltfussball-Liveticker) im Rückspiel der zweiten Qualifikationsrunde der Europa League in Baku gegen den FK Kapaz einen 1:0-Vorsprung. Behalten die Niederösterreicher ihre weiße Weste, dann schaffen sie den Aufstieg und treffen in der nächsten Runde auf Slovan Liberec.

Dass das europäische Abenteuer für den Vierten der abgelaufenen Bundesliga-Saison noch ein paar Wochen weitergehen soll, ist für alle im Verein klar. "Das wollen wir jetzt so lang wie möglich auskosten", sagte Lederer. Der möglicherweise kommende Gegner in der dritten Runde ist für den Chefcoach gedanklich trotzdem noch weit entfernt. "Das wäre von meiner Seite auch sehr respektlos, jetzt schon über Liberec zu sprechen", blockte er entsprechende Fragen ab.

Vorerst gilt die volle Konzentration der Aufgabe in Aserbaidschan gegen Kapaz. Der Gegner konnte beim Hinspiel in St. Pölten mit defensiver Robustheit überzeugen. Admira Wacker diktierte das Spiel vor allem in der ersten Hälfte klar. Dennoch warnte Lederer vor den im Angriff um einige Legionäre verstärkten Hausherren, die ihre Europacup-Heimspiele nicht in Ganja, sondern in der Hauptstadt Baku austragen.

In Aserbaidschan wird ein "harter Fight" erwartet

"Wenn man die vorige Runde hernimmt, haben sie gegen Dacia Chisinau mit einer offensiveren Taktik zu Hause weit besser gespielt. Das wird sehr schwierig und ein harter Fight", meinte Lederer. Bereits mehrmals in den vergangenen Tagen habe er davor gewarnt, Kapaz auf die leichte Schulter zu nehmen. "Wir wollen trotzdem am Ende des Tages unser Spiel durchziehen", kündigte der Chefcoach von Admira Wacker an. "Ich glaube, dass wir die Möglichkeiten haben, dass wir weiterkommen. Punkt."

Am Dienstag hob man vom Flughafen Wien-Schwechat in den Osten ab. Weil der Verein seine Social-Media-Aktivitäten ausgeweitet hat, werden die in der Heimat gebliebenen Anhänger jetzt via Twitter und Instagram über den Trip ans Kaspische Meer am Laufenden gehalten. 2.780 Kilometer von Maria Enzersdorf entfernt herrschen derzeit Temperaturen weit über 30 Grad. "Wir sind froh, dass wir in Baku spielen können. Das erspart uns noch einmal eine Busreise für drei Stunden", bemerkte Lederer.

An Selbstvertrauen mangelt es der Mannschaft aktuell nicht. Schließlich hat man in Aserbaidschan auch eine bisher makellose Serie zu verteidigen: In bisher vier Pflichtspielen (drei in der Qualifikation der Europa League und eines im ÖFB-Cup) gelangen drei Siege und ein Unentschieden.

Freude über die "neue Erfahrung"

Von einer möglichen Gefahr, dass sich die zusätzlichen Strapazen mittel- und langfristig negativ auf die Leistung auswirken könnten, möchte bei den Niederösterreichern niemand etwas wissen. "Für uns ist es alle eine neue Erfahrung. Wir werden sehen, wie wir damit umgehen. Aber wir haben uns das erarbeitet, wir wollten das unbedingt erreichen. Sich jetzt hinzustellen und zu sagen, das wird ein Nachteil für uns werden, wäre ein bisschen absurd", ergänzte Lederer.

"Das darf überhaupt keine Ausrede sein", betonte auch Kapitän Daniel Toth. "Wir haben einen sehr guten Kader, wir haben sehr viele junge Spieler. Der Trainer wird dann entscheiden, wenn der eine oder andere eine Pause braucht. Es ist jeder zu ersetzen bei uns." Auch er selbst. Toth saß im Hinspiel gegen Kapaz nur auf der Bank, schon in Myjava war er erst nach einer Stunde ins Spiel gekommen.

Mehr dazu:
>> Die zweite Qualifikationsrunde der Europa League im Überblick

apa/red