20.07.2016 12:05 Uhr

LASK probiert's zum dritten Mal

Der Aufstieg ist auch heuer das Ziel von Trainer Oliver Glasner
Der Aufstieg ist auch heuer das Ziel von Trainer Oliver Glasner

Der LASK geht ins dritte Jahr nach dem Wiederaufstieg in die Erste Liga und zählt zum dritten Mal zu den Favoriten für den angestrebten Platz im Oberhaus. In der vergangenen Saison verpassten die Linzer als großer Favorit hinter dem SKN St. Pölten den Bundesliga-Aufstieg. Auch in dieser Saison sehen die meisten Vereine und Experten den LASK als Favoriten. LASK-Trainer Oliver Glasner lässt das aber relativ kalt.

"Favorit hin oder her, ich weiß nicht, wer das definiert. Ich glaube jedenfalls, dass wir um den Titel mitsprechen werden", sagte Glasner. Nichtsdestotrotz erwartet der LASK-Coach eine "ganz schwierige Saison". Die Bundesliga-Reform mit bald zwölf Vereinen in der höchsten Spielklasse nehme "überhaupt keinen Druck heraus", betonte Glasner.

Er sieht Wacker Innsbruck, Austria Lustenau und den finanzkräftigen Aufsteiger SV Horn als die größten Konkurrenten. Zum Saisonauftakt am Freitagabend (ab 20:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) trifft der LASK auswärts in Lustenau gleich auf einen möglichen Titelkonkurrenten. Der Saisonstart der Linzer hat es überhaupt in sich. In der zweiten Runde steigt das erste Linzer Derby gegen Aufsteiger Blau-Weiß. Dann folgt das Auswärtsspiel beim FC Liefering, bevor Wacker Innsbruck zum nächsten Duell der Titelanwärter beim LASK gastiert.

Otávio ist Hoffnungsträger

In der Sommerpause setzten die Linzer weitgehend auf Kontinuität. Von den Leistungsträgern verließen nur Christopher Drazan - der bei seinem neuen Arbeitgeber SKN St. Pölten wegen Knieproblemen weder in Tests noch im Cup zum Einsatz kam - und Nikola Dovedan (Altach) den LASK in Richtung Bundesliga. Bis auf den 26-jährigen Rajko Rep (Austria Klagenfurt) holten die Linzer ausschließlich junge Spieler. In den 21-jährigen brasilianischen Außenverteidiger Paulo Otávio setzt Glasner besonders große Hoffnungen.
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"Wir wissen, dass wir eine gute Mannschaft haben, die jetzt seit über einem Jahr beisammen ist", sagte Glasner. Aus diesem Grund werde auch taktisch für die kommende Saison wenig geändert. "Die Grundprinzipien ändern wir nicht. Wir werden wieder einmal weiter vorne und einmal weiter hinten pressen", erklärte der 41-Jährige.

Der Schlüssel zum Erfolg werde sein, über die gesamte Saison Konstanz zu zeigen, so Glasner. "Wir hatten vergangene Saison 72 Punkte, das war eine ordentliche Zahl. In der einen oder anderen Phase hat aber die Konstanz gefehlt", erklärte der Trainer der Linzer.

Keine Gehaltskürzungen

Für Aufregung sorgten in Linz während der Saisonvorbereitung Berichte, dass Gehälter von Leistungsträgern gekürzt worden seien. Glasner stellt klar: "Es sind keine Gehälter gekürzt worden. Ein paar Spieler haben frei entscheiden können, ob sie leistungsorientiertere Verträge annehmen, bei denen am Ende mehr herausschaut, wenn wir erfolgreich sind."

Dennoch macht sich auch beim LASK das dritte Jahr in der finanziell schwierigen Ersten Liga bemerkbar. "Wir haben auch keine Notendruckbank. Die Erste Liga ist sehr interessant, aber ein finanzieller Kraftakt. Für diese Saison mussten wir die Personalkosten kürzen", sagte Glasner.

Glasner spielt lieber in Pasching

Ebenfalls für Aufregung sorgte das Vorhaben des Vereins, möglicherweise alle Spiele der Herbstsaison im Paschinger Waldstadion spielen zu wollen. Glasner sieht das nüchtern. "Sportlich war Pasching ein super Boden. Wir haben jedes Pflichtspiel dort gewonnen und trainieren dort", erklärte der Trainer.

Auch in Sachen Stimmung wäre Pasching, für das der LASK erst kürzlich das nicht mehr benötigte VIP-Zelt von Grödig gekauft hat, in der Ersten Liga kein Nachteil. "Wenn 3.000 Zuschauer in Pasching sind, springt der Funke schon über. Wenn das Stadion mit 5.500 Zuschauern wie gegen St. Pölten ausverkauft ist, ist die Stimmung top. Auf der Gugl ist erst gute Stimmung, wenn knapp 10.000 Zuschauer sind wie gegen Austria Salzburg im Herbst", erläuterte Glasner.

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apa/red