20.07.2016 22:17 Uhr

Wiedersehensfreude? FCB verdirbt Pep-Rückkehr

Carlo Ancelotti begrüßt seinen Vorgänger Pep Guardiola
Carlo Ancelotti begrüßt seinen Vorgänger Pep Guardiola

Carlo Ancelotti hat das Duell mit seinem Vorgänger Pep Guardiola knapp für sich entschieden. Bayern München gewann gegen Manchester City durch das Tor von Erdal Özturk aus der 76. Minute mit 1:0 (0:0). Das erste Saison-Testspiel des Rekordmeisters in der Allianz Arena war allerdings ein Muster ohne großen Wert, da auf beiden Seiten etliche Stars fehlten.

Immerhin stimmte bei der Rückkehr von Guardiola und Ancelottis Heim-Premiere vor 68.000 Zuschauern die Atmosphäre. Die beiden Erfolgstrainer, die im Mittelpunkt standen, begrüßten sich vor dem Anpfiff mit einer herzlichen Umarmung. Dann ging es für Guardiola ungewohnt auf die Gäste-Bank.

Doch wie schon in seinen drei Jahren in München stand der 45-Jährige meist in der Coaching-Zone, allerdings wesentlich unaufgeregter als in seiner Bayern-Zeit. Auf der anderen Seite beobachtete Ancelotti im T-Shirt und mit Trainingshose das Geschehen völlig gelassen.

Das Spiel, in dem die Bayern vor dem Wechsel einige gute Chancen hatten, lieferte ohnehin nur wenige Erkenntnisse. Bei den Bayern fehlten zehn EM-Teilnehmer, Copa-América-Gewinner Arturo Vidal sowie die verletzten Arjen Robben und Douglas Costa.

FCB ohne viele Stars

So standen Ancelotti, der bei seinem Debüt am Samstag 4:3 in Lippstadt gewonnen hatte, gerade einmal acht Spieler zur Verfügung, die auch beim Kampf um das Triple eine Rolle spielen werden. Erstmals gehörte auch der Österreicher David Alaba nach seiner EM-Enttäuschung dazu.

Guardiola hatte bei seinem ersten Spiel als City-Coach ein besseres Junioren-Team an den Start gebracht. Auch bei den Bayern war nach der Pause eine verstärkte Regionalliga-Mannschaft im Einsatz.

Ancelotti hofft darauf, dass es beim nächsten Duell mit Guardiola um weitaus mehr geht. Dies soll nach Aussage des Italieners möglichst am 3. Juni 2017 in Cardiff stattfinden, dem Schauplatz des Champions-League-Finales.

Fragen nicht nötig

Die gegenseitige Wertschätzung ist schon jetzt hoch. "Pep hat hier hervorragende Arbeit geleistet", sagte Ancelotti. Auf Tipps seines Vorgängers verzichtete er aber dennoch. Er kenne seine Mannschaft "bereits sehr gut. Ich muss keine Fragen stellen", betonte er.

Zumal die Ziele zwar die gleichen, die Ansätze aber sehr unterschiedlich sind. Guardiola stellte in München seine Philosophie stets über den Einzelnen, bei Ancelotti steht der Spieler im Vordergrund.

Seine Art sei "differenzierter", meinte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge diplomatisch und lobte vor der Partie im "ZDF" den neuen Coach zum wiederholten Male: "Er ist ein sehr guter Trainer und ohne Frage ein Trainer mit einem großen Herz, deshalb kommt er bei den Medien und Fans gut an."

Bayern: Ulreich - Rafinha, Martínez (66. F. Götze), Lahm, Alaba (46. Öztürk), Feldhahn, Alonso (46. Dorsch), Bernat (66. Friedl), Ribéry (46. Hägler), Green, Benko (83. Shabani)

City: Caballero (46. Gunn) - Maffeo, Adarabioyo, Kolarov (66. Bytyqi), Angelino - Fernandinho (72. Garcia), Fernando (56. Touré) - Navas (56. Celina), Zinchenko (46. Delph), Barker (46. Clichy) - Iheanacho (46. Bony)

Tor: 1:0 Öztürk (76.)