Seit gut einem Jahr spielt Dante nun beim VfL Wolfsburg und hat innerhalb eines Jahres bereits viele Höhen und Tiefen erlebt. Nun hat der Brasilianer in einem "kicker"-Interview über die Ziele für die kommende Spielzeit gesprochen.

"So schlecht, wie sie zum Teil gemacht wird, war die Saison auch nicht." Der brasilianische Abwehrspieler teilt nicht ganz die weitläufige Meinung, dass der VfL Wolfsburg nach dem Sturz von Platz zwei in der Saison 2014/15 auf Rang acht eine katastrophale Spielzeit hinter sich hat. Kritisch zeigt sich der Brasilianer trotzdem und sieht vor allem in der Auswärtsschwäche der Wölfe den Grund für den Sturz aus der Spitzengruppe. In der Fremde "waren wir das zweitschlechteste Team, zu Hause das fünftbeste. Der Unterschied war gravierend."

Die Entscheidung, zum VfL gegangen zu sein, bereut der ehemalige Bayern-Spieler jedoch nicht: "Ich habe immer geglaubt, dass es der richtige Schritt für mich war und ist. Aber ich muss zugeben: Es war ein Wechselbad. Aber ich bleibe dabei: Ich habe diese neue Herausforderung gebraucht, den Schritt habe ich nicht bereut." Auch den Gang aus der Metropole in die oft gescholtene Industriestadt Wolfsburg empfindet der Spieler als nicht so schlimm. Viel mehr sei seine Familie dort glücklich, dass ist für ihn "das Wichtigste".

Dante als Naldo-Nachfolger und Vorbild?

Nach dem Abgang des Wolfsburger Abwehrchefs Naldo in Richtung Gelsenkirchen könnte künftig eine solche Rolle bei Dante liegen. Auch wenn er selbst den Wechsel seines Landsmannes als "sehr traurig" empfindet und die Knappen zu ihrem Transfer beglückwünscht: "Ich kann Schalke nur gratulieren, sie haben einen sehr guten Spieler geholt." Für die jungen Mannschaftskameraden hat der nun älteste Feldspieler des VfL auch schon eine Tipp auf Lager: "Mentalität und Arbeit sind wichtiger als schöne Autos."

Als Vorbild fungiert Dante auch bei seinem neuen Mannschaftskollegen und Konkurrenten um die begehrten Plätze im Abwehrzentrum, Jeffrey Bruma. Die niederländische Neuverpflichtung sieht nach eigenen Aussagen zum Brasilianer auf. Eine Ehre, die Dante in seiner Rolle als mögliche neue Führungsperson bei den Wölfen anstachelt: "Wenn ich so etwas höre, dann will ich ihm nicht zeigen, dass ich größer bin als er, sondern will ihm helfen, dass er besser wird, vielleicht noch größer als ich."

Bankplatz ist ok, aber nur wenn dann auch gewonnen wird

Auch, dass ihm wie in der letzten Saison ein Platz auf der Bank drohen könnte, berunruhigt den Defensivspieler im "kicker" erstmal nicht: "Ich bin ein Spieler, der nicht zuerst an sich denkt. Die Mannschaft ist wichtiger. Allerdings: Wenn ich auf der Bank sitze, müssen wir gewinnen. Sonst bin ich doppelt sauer."

Führungsspieler oder Bank? Die Frage, welche Rolle Dante bei den Wölfen in dieser Saison einnehmen wird, werden wohl erst die nächsten Wochen und Monate beantworten können. Klar ist, Dante will weiter den Weg in Wolfsburg mitgehen und denkt nicht an einen Wechsel: "Es kommt immer vor, dass sich Vereine melden. Auch diesmal. Aber ich habe ein Ziel mit Wolfsburg: Besser zu sein als im Vorjahr."