Der FC St. Pauli ist aus seinem zwölftägigen Trainingslager zurückgekehrt und hat damit den ersten großen Vorbereitungsblock hinter sich. Trainer Ewald Lienen hat nun in einem Interview auf der Vereinsseite der Kiezkicker über die Erkenntnisse der letzten Wochen geredet.

Vor allem die Intensität der Trainingseinheiten war für Lienen wichtig, wie er nun verriet: "Natürlich werden wir weiter an der Ausdauer, Schnelligkeit und Kraft arbeiten, das wird aber die gesamte Saison über der Fall sein. Es ist ja nicht so, dass man sich in der Vorbereitungszeit alles erarbeitet und dann nichts mehr machen muss. In der kommenden Woche werden wir die Intensität noch mal erhöhen, da werden wir noch mehr trainieren als im Trainingslager. Da werden wir im Kraft-, Schnelligkeits-, und Ausdauerbereich Gas geben."

Bei der Integration der neuen Spieler sah der Pauli-Coach keine Probleme: "Die Mannschaft macht es allen Neuen leicht und hat sie sehr gut aufgenommen. Die neuen Jungs, zu denen ich auch Ryo (Miyachi; Anm. d. Red.) zähle, haben sich top verhalten. Sie fügen sich super ein und fühlen sich wohl bei uns." Auch die jungen Talent haben sich gut eingefügt und nach Aussagen des Trainers körperlich zugelegt. Lienen traue den Nachwuchskickern Maurice Litka, Nico Empen und Dennis Rosin durchaus zu, dass sie auch schon in der kommenden Spielzeit eine Rolle bei den Kiezkickern spielen könnten.

Einige Spieler müssen noch aufholen

Im Hinblick auf den Ligastart in knapp drei Wochen sieht der Kult-Trainer bei einigen seiner Kicker aber noch Nachholbedarf: "Die Vorbereitung ist eine ganz wichtige Phase, vor allem die ersten beiden Wochen sind entscheidend, um wieder in den Rhythmus zu kommen. Wir haben eine Reihe von Spielern, zu ihnen zählen Marvin Ducksch, Fafa Picault, Ryo Miyaichi oder auch Joel Keller, die einige Einheiten verpasst und kaum Spieleinsätze hatten. Sie werden es nicht leicht haben, die verpassten Inhalte nachzuholen."

Die Kapitänswahl hat Lienen im Trainingslager noch nicht durchführen lassen, will sich dabei aber auch nicht stressen lassen. Für ihn sei einzig entscheidend, dass der Kapitän sowohl auf, als auch abseits des Platzes führen und für die Mannschaft sprechen kann.

Im taktischen Bereich habe man an mehr Varianz im Spielsystem gearbeitet. Vor allem innerhalb eines Spiels soll künftig ein Wechsel von einer Dreierkette auf eine Raute im Mittelfeld möglich sein. Dafür könnte auch noch der ein oder andere Neuzugang folgen: "Natürlich ist unser Ziel, zum Saisonstart den kompletten Kader zusammen zu haben, aber auf der anderen Seite zeigt die Erfahrung, dass auch immer noch was passieren kann."

Bei der Zielsetzung für die kommende Saison zeigte sich Lienen hingegen gewohnt bescheiden, ohne aber gänzlich das Thema Aufstieg auszusparen: "Wir wollen bestätigen, was wir letztes Jahr gezeigt haben, aber wir haben eine neue Mannschaft. Unser Ziel ist immer das gleiche: Besser werden. Wir wollen uns weiterentwickeln." In der vergangenen Saison beendete der FC St. Pauli die Zweitligasaison auf dem vierten Rang und damit nur einen Platz hinter einem möglichen Aufstiegsplatz.