22.07.2016 12:39 Uhr

Kaufrausch: BVB scheut auch rote Zahlen nicht

Ist André Schürrle Dortmunds nächste große Investition?
Ist André Schürrle Dortmunds nächste große Investition?

107 Millionen Euro kassiert, 119 Millionen Euro investiert: Nach den Einnahmen sind bei Borussia Dortmund dank der Transfers von Mario Götze und Andre Schürrle auch die Ausgaben fünf Wochen vor dem Bundesligastart in den dreistelligen Bereich geklettert. Summen, bei denen nicht einmal der deutsche Ligakrösus Bayern München derzeit mithalten kann - und wohl auch gar nicht will.

Die Rückholaktion von Mario Götze vom deutschen Rekordmeister und die nun perfekte Verpflichtung von André Schürrle haben das Transferkarussell am Borsigplatz noch einmal rotieren lassen wie einen Brummkreisel. Und die Verantwortlichen beim deutschen Vize-Meister zufrieden zurückgelassen. "Ich habe immer gehofft, dass Mario eines Tages zu uns zurückkehren wird", sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.

Mit İlkay Gündoğan, Mats Hummels und Henrikh Mkhitaryan haben gleichzeitig drei gestandene Stars die Westfalen verlassen. Jüngere Topspieler wie beispielsweise Ousmane Dembélé - für 15 Millionen Euro von Stade Rennes geholt - sollen sie möglichst nahtlos ersetzen.

Götze für Tuchel kein Neuzugang

Ein halbes Dutzend BVB-Neulinge muss Trainer Thomas Tuchel rasch integrieren, Götze sieht der Coach dabei gar nicht wirklich als Neuzugang: "Es geht ums Sich-Aufgehoben-Fühlen. Deswegen der Schritt zurück nach Dortmund. Dieses Gefühl versuchen wir, Mario zu vermitteln."

Von ähnlichen Emotionen seitens des 42-Jährigen dürfte auch das Wiedersehen mit André Schürrle begleitet sein. Der Weltmeister von 2014, ein alter Bekannter Tuchels aus gemeinsamen Mainzer Tagen, ist nun auch zu den Schwarz-Gelben gewechselt. Auch in seinem Fall, so hofft man in Dortmund, sollte die Eingewöhnung des Nationalspielers reibungsloser als bei den übrigen neuen Dortmunder Profis gelingen.

Hitzfeld glaubt, das Götze Zeit braucht

Allerdings: Bei allen Fähigkeiten Tuchels, ein Selbstläufer dürfte die rasche Integration von Götze und auch Schürrle nicht werden. Das jedenfalls glaubt Ex-Trainer Ottmar Hitzfeld, der mit beiden Klubs als Coach große Erfolge feiern durfte. "Es braucht sicherlich Zeit, bis er sich einlebt. Man wird Mario mit offenen Armen empfangen, jetzt liegt es an ihm, dies auch mit Leistung zurückzubezahlen", sagte Hitzfeld bei "Sky Sport News HD".

Mit sehenswerten Aktionen auf dem Platz vom ersten Training an würde Götze möglicherweise auch die Fans zurückgewinnen, die ihm den Wechsel vor drei Jahren zum FC Bayern bis heute nicht verziehen haben. Mittlerweile hat der Profi selbst auch eingesehen, dass seine damalige Entscheidung ein Fehler war. "Heute würde ich sie so nicht mehr treffen", erklärte Götze fast schon schuldbewusst.