23.07.2016 10:59 Uhr

DFB-Frauen reisen selbstbewusst nach Rio

Die deutschen Damen fahren mit viel Selbstbewusstsein nach Rio
Die deutschen Damen fahren mit viel Selbstbewusstsein nach Rio

Nach dem 11:0-Torfestival gegen Ghana im letzten Heim-Länderspiel von Bundestrainerin Silvia Neid reisen die DFB-Frauen selbstbewusst zu den Olympischen Spielen.

Silvia Neid winkte unter lautem Applaus immer wieder lächelnd ins Publikum. Nach ihrem letzten Heim-Länderspiel als Bundestrainerin verabschiedete sich die 52-Jährige mit einer Ehrenrunde von den Fans, die für sie im Paderborner Stadion ein Plakat mit der Aufschrift "Tore, Titel, Legende - Danke Silvia!" aufgehängt hatten.

"Es war ein schönes Gefühl, sich ein letztes Mal zu verabschieden", sagte Neid nach dem 11:0 (9:0)-Torfestival bei der Olympia-Generalprobe gegen Ghana: "Es war für mich ein total entspanntes Spiel. Ich habe es sehr genossen."

Mit fast einem Dutzend Tore gegen einen völlig überforderten Gegner spielten sich die deutschen Fußballerinnen für die "Mission Gold" in Brasilien warm. "Das war eine wahnsinnige erste Halbzeit, wir haben wunderbar den Ball laufen lassen und fast jede Chance genutzt", lobte Neid: "Jetzt reisen wir total selbstbewusst nach Sao Paulo."

Dort beginnt am 3. August gegen Simbabwe Neids letztes Turnier, bevor sie nach elf Jahren im Amt an Steffi Jones übergibt. Die weiteren Gruppengegner Australien (6. August) und Kanada (9. August/Brasilia) sind weitaus größere Prüfsteine. "Das wird ein harter Kampf, da liegt ein hartes Stück Arbeit vor uns", sagte Stürmerin Anja Mittag, die im 138. Länderspiel ihren ersten Viererpack erzielt hatte.

Die Abschlusschwäche scheint überwunden

Die wichtigsten Erkenntnisse der extrem einseitigen Partie gegen die "Black Queens": Die Abschlussschwäche scheint überwunden, außerdem kommt der Wechsel vom angestammten, bisweilen eingefahrenen und zu berechenbaren 4-2-3-1 zum flexibleren 4-3-3 der Mannschaft sehr entgegen. "Ich glaube, wir fahren damit sehr gut. Wir haben so viele gute Sechserinnen, es wäre schade, die auf der Bank zu lassen", sagte Alexandra Popp. Spielmacherin Dzsenifer Marozsan befand: "Man hat immer zwei Spielerinnen neben sich, es geht schnell nach vorne, das gefällt mir sehr."

Zwei Wochen Urlaub, vier Lehrgänge inklusive Tests gegen männliche Junioren-Teams - anders als vor der enttäuschend verlaufenen WM 2015 mit Platz vier in Kanada fühlt sich das Team vor diesem Saisonhöhepunkt gut vorbereitet und mental frisch. "Das war fast Luxus. Wir haben eine gute Form, alle haben richtig Lust", sagte Popp: "Wir freuen uns, dass es endlich losgeht."

"Noch einmal bei der Familie Energie tanken"

Für die Spielerinnen geht es jetzt noch einmal nach Hause. "Koffer auspacken und wieder einpacken, noch einmal bei der Familie Energie tanken", lautete Marozsans Plan für die kommenden Tage, bevor sich das Team am Mittwoch wieder in Frankfurt versammelt. Am Freitag steigt der DFB-Tross dort in den Flieger gen Sao Paulo - mit einem guten Gefühl. "Wir habe eine Mischung aus jungen Spielerinnen und viel Erfahrung, ich bin optimistisch, dass wir viel reißen können", sagte Marozsan.