25.07.2016 09:54 Uhr

Sokratis: Die Zeit für Titel ist gekommen

Innenverteidiger Sokratis ärgert sich über die vielen vergebenen Titelchancen mit dem BVB
Innenverteidiger Sokratis ärgert sich über die vielen vergebenen Titelchancen mit dem BVB

Innenverteidiger Sokratis von Borussia Dortmund will endlich einen großen Titel gewinnen. "Ich gehe in meine sechste Saison in der Bundesliga und habe außer dem Supercup noch keinen Titel geholt. Das ärgert mich. Es wird Zeit, einen Titel zu gewinnen", sagte der 28-Jährige am Montag im "kicker"-Interview.

Sokratis sieht in erster Linie die Überlegenheit von Bayern München als Grund für die bisher vergebliche Jagd nach einem Titel an. "Ohne die Bayern, dieses Monster in einem sportlich positiven Sinne, vor uns, wären wir längst Meister oder Pokalsieger", sagte der Grieche. "Allein dreimal stand ich mit dem BVB im Pokalfinale. Gewonnen habe ich keines. Wenn man eine so gute Saison spielt wie wir 2015/16 und keinen Titel gewinnt, ist das bitter und enttäuschend." Ob ihm in der letzten Saison das Viertelfinal-Aus in der Europa League gegen Liverpool, das verlorene Pokalfinale oder doch die nicht zu holende Meisterschaft am meisten wegtan hat, mochte der Grieche nicht entscheiden: "Da kann ich keinen Unterschied erkennen."

"Wie in einer Familie"

Um in den kommenden Jahren endlich Titel holen zu können, hat der BVB in diesem Sommer kräftig investiert und vor allem junge Leute geholt. Darin sieht Sokratis eine Aufgabe für sich und das Team: "Das sind allesamt große Talente. Wir müssen alles dafür tun, dass sie sich bei uns wohlfühlen. Wie in einer Familie. Wenn wir es nicht schaffen, sie zu integrieren, ist das auch unser Problem als Mannschaft. Dann haben auch wir etwas falsch gemacht." Vor allem Neuzugang Ousmane Dembelé hat den griechischen Verteidiger schon überzeugt. Sokratis lobte dessen Spielfreude und Frohnatur.

Für den abgewanderten Kapitän Mats Hummels empfindet Sokratis großen Respekt: "Borussia verliert nicht nur einen Top-Spieler, sondern eine große Persönlichkeit und Führungsfigur. Wir haben uns in der Verteidigung sehr gut ergänzt, zwischen uns stimmte die Chemie." Dass nach dessen Abgang zu den Bayern vor allem in der Abwehr mehr Verantwortung auf seinen Schulter liegen dürfte und er einer der Spieler sein könnte, der die jungen Neuzugänge führt, beunruhigt Sokratis nicht: "Ich genieße keinen höheren Stellenwert als die anderen. Natürlich weiß ich wegen meiner Erfahrung, was ich auf dem Platz zu tun habe. Dazu gehört, die neuen Spieler so gut wie möglich zu unterstützen." Verantwortung würde der Abwehrspieler "gerne" übernehmen, er erwarte aber auch von den Talenten den Willen, schnell lernen zu wollen.

Dass Bayern München mit 17 Toren in der letzten Saison nur die Hälfte der Gegentore des BVB kassiert hat, stört Sokratis nicht so sehr. Vielmehr sei diese Tatsache der taktischen Ausrichtung der Borussen geschuldet: "Borussia Dortmund steht für einen offensiven Fußball. Wir wollen mit möglichst vielen Spielern angreifen. Das beinhaltet ein gewisses Riskio."