25.07.2016 15:42 Uhr

Korkut: "Aufbruchstimmung spürbar"

Tayfun Korkut heizt seinen Spielern auch ein, wenn es sein muss
Tayfun Korkut heizt seinen Spielern auch ein, wenn es sein muss

"4-2-3-1 oder 4-4-2" wird die taktische Grundordnung der Roten Teufel in der nächsten Saison lauten. Trainer Tayfun Korkut hat klare Vorstellungen von seiner Zukunft bei seinem neuen Arbeitgeber. Seine zweite Mission als Profi-Cheftrainer läuft auf Hochtouren. Der Coach hat die große Tradition des 1. FCK schon jetzt aufgesaugt und blickt dem Auftakt gegen seinen Ex-Klub euphorisch entgegen.

Korkut selbst stand während seiner aktiven Profi-Laufbahn unter anderem in der Primera División für San Sebastian und Espanyol Barcelona auf dem Rasen. Die Zeit im spanischen Fußball prägt den 42-fachen türkischen Nationalspieler noch immer sehr. Auf die Frage, wer für seine neue Achse im Mittelfeld infrage kommt, antwortete er dem "kicker" mit einem spanischen Sprichwort: "Sag mir, wer in deinem zentralen Mittelfeld spielt und ich sage dir, wie gut deine Mannschaft ist."

Auf diesen wichtigen Positionen sieht der Fußballlehrer in seinem Team sowohl "erfahrene Spieler wie etwa Christoph Moritz, Alex Ring und Daniel Halfar" als auch "junge und sehr talentierte Spieler wie Marlon Frey". Korkut versprüht auf Anhieb Kompetenz auf dem Betzenberg: Mit klaren Aussagen und vor allem seinem seriösen Umgang mit der emotionalen Komponente beim FCK machte sich der Trainer von Beginn an viele Freunde in seinem neuen Arbeitsumfeld.

Er weiß sehr wohl, auf was er sich da eingelassen hat. "Der Klub hat durch seine Geschichte eine Fußballkultur, die ich in meine Spielidee einfließen lassen will und muss. Leidenschaft, Einsatz, Wille, nie aufgeben, aber auch Demut. Es muss sich allerdings alles zusammenfinden", sagte Korkut aufrecht. 

Korkut, der Einpeitscher

Zudem spüre er die Aufbruchstimmung, die sich bei den Roten Teufeln breit macht: "Alle packen an - das spüre ich. In dieser wirtschaftlich nicht einfachen Situation und dem zu bewältigenden Umbruch ist jeder bei der Sache. In Brentford habe ich zudem gesehen, was von Fanseite möglich ist. Bei knapp 1000 Leuten bei einem Testspiel in England kann man von Aufbruch sprechen, darf den Realismus aber nicht verlieren. Es geht um die richtige Balance, um mit festen Schritten voranzukommen." Dabei bezog er sich auf das Freundschaftsspiel beim englischen Zweitligisten FC Brentford, bei dem die Lauterer lautstark von ihren Fans auf beeindruckende Art und Weise unterstützt wurden. 

Korkut beschreibt sich selbst als Einpeitscher. Ein Trainer müsse "viele Facetten mitbringen, der Situation entsprechend und aus dem Gefühl heraus handeln", sagte der FCK-Coach und fügte hinzu: "Man muss vorsichtig sein, wann man welche Mittel wählt und authentisch bleiben. Wenn man etwas unbedingt will, gehört Einpeitschen dazu." Gefragt, ob er denn den grünen Rasen brauche, um sich wohlzufühlen, antwortete er: "Ja, klar. Mein Leben ist Fußball und der wird nun mal auf Rasen gespielt."

Bereits zwei Wochen vor dem Saisonstart des 1.FCK gegen seinen Ex-Verein Hannover 96 gibt sich Korkut fokussiert und freudig. Angesprochen auf das anstehende Duell sagte er: "Ich hatte dort eine sehr schöne Zeit, habe viele Freunde gewonnen. Das Kapitel ist aber abgeschlossen. Ich freue mich auf die neue Aufgabe und die Partie. Vor allem, weil es ein Heimspiel am Freitagabend unter Flutlicht ist." Seine Mission beim FCK ist klar: "Es ist das erste Ziel, zu Hause unsere Fans wieder zu begeistern."