27.07.2016 10:14 Uhr

Volland: Bayer auf Augenhöhe mit den Großen

Kevin Volland möchte diese Saison in Leverkusen durchstarten
Kevin Volland möchte diese Saison in Leverkusen durchstarten

Kevin Volland wechselte diesen Sommer von der TSG Hoffenheim zu Bayer Leverkusen. Er tritt seine neue Aufgabe mit einer großen Portion Elan an und fühlt sich bereits jetzt heimisch. Der Linksfuß blickt in einem Interview mit der "Sport Bild" auf seine Entscheidung zurück, sich Bayer anzuschließen, und spricht seine Ziele für die Zukunft offen und selbstbewusst an.

Ob er sich in Leverkusen schon eingelebt habe, wurde der Stürmer gefragt. Mit einem Lachen antwortete er: "Eingelebt? Ich fühle mich bereits wie ein Urgestein." Volland scheint sich in seiner neuen Heimat richtig wohlzufühlen. Trotz eines Angebots vom großen Bayern-Rivalen Borussia Dortmund, entschied er sich für einen Wechsel nach Leverkusen.

Diesen Entschluss erklärt der 23-Jährige folgendermaßen: "Ich hatte schon vor einem Jahr sehr, sehr gute Gespräche mit Rudi Völler, Jonas Boldt und Roger Schmidt, stand kurz vor einem Wechsel. Dann sei er aber doch in Hoffenheim geblieben, weil er mit den Kraichgauern in den internationalen Fußball wollte. "Dass es stattdessen gegen den Abstieg ging, war nicht zu erwarten", gibt der sechsmalige Nationalspieler zu.

"Unsere Qualität ist unglaublich gut"

In den Gesprächen mit den Verantwortlichen von Bayer in diesem Jahr habe er sich sofort wieder wohlgefühlt. "Ich konnte einfach spüren, dass ich gut zu diesem Verein und zu dessen Philosophie passe", sagt Volland. Auch der sportliche Reiz sei natürlich sehr hoch. Er fügt hinzu: "Wir spielen Champions League. Bayer hat eine super Mannschaft und einen Trainer, der den Fußball spielen lässt, der sehr gut zu mir passt."

20 Millionen hat seine Verpflichtung die Werkself gekostet. Der Offensiv-Allrounder wurde auf die ins Unermessliche steigenden Ablösesummen angesprochen und gab eine sehr menschliche Antwort. "Die Summen sind unbegreiflich. Es sagt bei 30 oder 40 Millionen heute niemand mehr 'Wow'. Wenn es heißt, Pogba wechselt für über 100 Millionen Euro von Juventus Turin zu Manchester United, denkt man: 'Das ist viel Holz.' Dabei ist eine Million schon so viel Geld", sagte er.

Wie in den letzten Jahren auch erwarten die deutschen Fußballfans und Experten erneut ein Duell der Schwarz-Gelben und der Bayern an der Bundesliga-Spitze. Auf die Frage, ob er seine neue Mannschaft auf Augenhöhe mit dem BVB sieht, gibt sich der beim 1860 München ausgebildete Torjäger sehr selbstsicher: "Unsere Qualität ist unglaublich gut. Alle Positionen sind doppelt bis dreifach besetzt. Ich denke, dass wir näher rankommen an Dortmund und im Vergleich zur vergangenen Saison einen draufsetzen können." Das klingt definitiv nach einer Kampfansage.

Die Nationalmannschaft im Blick

Und auch einen Fünfjahresplan - für diese Zeit hat er bei Bayer unterschrieben - hat der Neu-Leverkusener bereits. Gefragt, ob Titel drin sind, entgegnet Volland: "Natürlich ist das ein Ziel. Im DFB-Pokal kann man den Titel gewinnen. Und man kann auch mit Bayer mal vor Bayern landen und Meister werden, wenn alles passt." Er muss aber auch zugeben, dass es inzwischen noch schwieriger geworden ist, die Bayern hinter sich zu lassen. "Wir wollen einfach das Maximale aus unserem Kader herausholen. Dann schauen wir, wo wir stehen. Es gibt viel Konkurrenz", relativiert er seine Ansicht. 

Neben seinen Vereins-Zielen für die Zukunft wurde natürlich auch die Nationalmannschaft zum Thema. Stammspieler im DFB-Team zu werden, sei nicht der Grund für seinen Wechsel nach Leverkusen gewesen. "Ich bin hier, weil ich denke, dass es die beste Entscheidung für mich ist. Wenn hier alles gut läuft, würde es mich riesig freuen, wieder beim DFB dabei sein zu dürfen", erläutert Volland demütig.