Christoph Kramer hat die hohen Erwartungen nach seiner Rückkehr zu Gladbach erst mal eingedämmt. Der Neuzugang sieht sich im Borussia-Park nicht als direkten Xhaka-Nachfolger.

"Ich kann Granit Xhaka nicht ersetzen. Ich habe nicht seine, sondern ganz andere Qualitäten. Granit und ich sind total unterschiedliche Spielertypen", sagte Kramer im Interview mit der "Sport Bild". "Granit ist ein super Spieler, wenn es um die Spieleröffnung geht. Ich bin eher der defensivere Typ, lauf- und zweikampfstark", verdeutlichte der Ex-Leverkusener die unterschiedlichen Qualitäten.

Dagegen sind dem Mittelfeldspieler die scharfen Kritiken an seinen Leistungen im Bayer-Trikot ein Dorn im Auge: "Ich finde, dass die Bewertungen meiner sportlichen Leistungen in der Rückrunde in Leverkusen extrem schlecht war – zu Unrecht. Ich habe gute Spiele gemacht und habe vor allem immer gespielt."

Die Rückkehr nach Gladbach sei aber eine Herzensangelegenheit gewesen: "Mir hat in Leverkusen die ganze Zeit etwas in meinem Leben gefehlt. Ich fühle mich in Gladbach einfach zu Hause", so Kramer. Als gescheitert sieht sich der 25-Jährige bei Bayer aber nicht: " Ich habe 45 Partien absolviert und bin sicher nicht vor Julain Baumgartlinger geflüchtet", bekräftigt der Defensiv-Spezialist.

"Haben ein starkes Team"

Für die kommende Saison stapelt der Weltmeister aber erstmal tief: "Wir haben ein starkes Team zusammen, aber andere auch. Es gibt fünf Teams, die eigentlich Champions League spielen müssen. Wir sind realistisch. Immer vierter, Dritter, Zweiter oder sogar Meister zu werden geht nicht."

Auch die Nationalmannschaft hat der Mittelfeld-Abräumer nach seiner Nicht-Berücksichtung bei der EURO noch nicht abgeschrieben: "Klar war ich enttäuscht, nicht dabei zu sein. Aber beim Italien-Spiel hatte ich sogar das DFB-Trikot an! Es wäre schön, wenn ich noch mal ein Länderspiel für Deutschland mache", sagte Kramer.