29.07.2016 13:29 Uhr

Drittliga-Check: Ein Ost-Duo will hoch

In Münster duellieren sich zum Auftakt die Preußen und der VfL Osnabrück
In Münster duellieren sich zum Auftakt die Preußen und der VfL Osnabrück

Am Wochenende rollt in der 3. Liga wieder der Ball. Die Fans freuen sich auf einen spannenden Auftakt zwischen Duisburg und Paderborn, am Sonntag folgt das brisante Derby Münster gegen Osnabrück. Topfavoriten auf den Aufstieg sind allerdings zwei Ost-Teams. Die Vereine im Kurz-Check.

1. FC Magdeburg: Dank Christian Beck, der 19 Tore für den FCM erzielte, und dank einer guten Mannschaftsleistung stand das Team aus Sachsen-Anhalts Hauptstadt lange Zeit ganz dicht vor dem Aufstieg. Dieses Ziel wird auch in der neuen Saison gelten.

1. FSV Mainz 05 II: Nach einer erfolgreichen Saison mit einem guten Mittelfeldplatz stehen die Zeichen beim FSV auf Umbruch: Die beiden Besten, Lucas Höler und Julian Derstroff verließen den Verein in Richtung 2. Bundesliga, auch der, Kapitän Fabian, entschied sich mit seinem Wechsel nach Aue für eine höhere Liga. Im Bruchwegstadion wird es für die Zweitvertretung der Bundesliga-Mannschaft wieder um den Klassenerhalt gehen.

Chemnitzer FC: Nicht das erste Mal ist der Verein aus Sachsen Top-Kandidat auf den Aufstieg. Fünf Jahre Erfahrung in der 3. Liga stehen zu Buche, oft schrammte der CFC knapp an den lukrativen Rängen vorbei. Mit Dennis Grote, Björn Jopek, Dennis Mast und Julius Reinhardt wurde jede Menge höherklassige Erfahrung eingekauft. Trainiert werden die Chemnitzer von Ex-HFC-Coach Sven Köhler.

Fortuna Köln: Der Abstieg war nie ein wirkliches Thema in Köln seit dem Drittliga-Aufstieg 2014. Im Gegenteil: Der SC spielte oft gut mit und zeigte offensiven Fußball. Allerdings muss Coach Uwe Koschinat nach den Abgängen von Top-Leuten wie Marco Königs und Julius Biada auf seine besten Offensivkräfte verzichten und den Angriff neu aufbauen.

FSV Frankfurt: Für den Zweitliga-Absteiger wird es schwer in der 3. Liga. An allen Ecken und Enden fehlt Geld. Mit Roland Vrabec steht ein neuer Coach an der Seitenlinie. Der Spieler-Etat des Klubs aus Hessen ist klein, der Klassenerhalt ist das Ziel. 

FSV Zwickau: In der letzten Saison erzielte der Aufsteiger der Regionalliga Nordost 77 Treffer. Viele Spieler konnten gehalten werden. Die heimische Spielstätte ist zur Zeit noch eine Baustelle und wird wohl nicht zu Saisonbeginn fertig werden. Die Sachsen möchten gern in der Liga bleiben und haben über das gewachsene Team eine gute Chance. 

Hallescher FC: Dem Klub aus Sachsen-Anhalt fehlt sein Torjäger Osayamen Osawe, der in die zweite Bundesliga gewechselt ist, genau wie Top-Spieler Sören Bertram. Ansonsten blieb das Team weitestgehend zusammen. In den letzten Jahren stand der HFC am Ende meist im Mittelfeld. Aufgrund einer Schwächephase zu Beginn des Jahres wurde der langjährige Trainer, Sven Köhler, durch Rico Schmitt abgelöst.

Hansa Rostock: Vier Jahre 3. Liga haben an den Ostseestädtern genagt. Oft ging es für das Team, das mittlerweile von Christian Brand trainiert wird, um den Abstieg. Aber Rostock hielt sich und will nun Stabilität in die eigenen Leistungen bringen. Nach oben schielen die Hanse-Städter nicht.

Holstein Kiel: In der vorletzten Saison stiegen die Störche fast auf, rutschten in der mittlerweile abgelaufenen Saison aber tief in den Abstiegssumpf. Am Ende reichte es für einen sicheren Rang im hinteren Mittelfeld. In der neuen Saison möchte der Nord-Klub neu angreifen, hat Spieler aus der zweiten Liga geholt und gehört mit zu den Favoriten.

Jahn Regensburg: Nach einem Jahr Ehrenrunde in der Regionalliga stiegen die Bayern direkt wieder in die 3. Liga auf. Mit Heiko Herrlich steht ein erfahrener und guter Coach an der Seitenlinie. Der Jahn verlängerte mit vielen seiner Aufstiegsspieler und hat ein relativ eingespieltes Team zur Verfügung.

MSV Duisburg: Obwohl der NRW-Klub lange die rote Laterne der zweiten Liga in der Hand hatte, kämpften sich die Zebras am Ende bis in die Relegation. Diese ging allerdings gegen Würzburg verloren. Mit Zlatko Janjić, Branimir Bajić und Kingsley Onuegbu blieben einige Hochkaräter dem MSV treu. Der Blick darf durchaus nach oben gehen.

Preußen Münster: Der SC Preußen klopft seit Jahren vor allem in der Hinrunde ans Tor zur 2. Bundesliga, fällt aber regelmäßig zum Saisonende hin ab. Das soll in diesem Jahr anders werden. Mit Horst Steffen hat der Coach, der an Weihnachten Ralf Loose ablöste, erstmals eine komplette Sommer-Vorbereitung absolviert und sich etliche Top-Spieler von anderen Klubs geschnappt. In diesem Jahr dürfte der SCP weit oben landen.

Rot-Weiß Erfurt: Seit der Ligagründung sind die Thüringer dabei. Für den Aufstieg hat es bisher nicht gereicht. Trainiert wird der Klub mittlerweile von Stefan Krämer, der die Erfurter in die obere Tabellenhälfte führte. Rot-Weiß spielt bald im neuen Steigerwaldstadion, das komplett umgebaut wurde.

SC Paderborn: Nach sieben Jahren ist der NRW-Klub wieder in der 3. Liga angekommen, nachdem es vorher erst steil bergauf bis in die 1. Liga und dann wieder steil bergab ging. Beim SCP steht ein Umbruch an. 17 Spieler haben den Verein verlassen. Mit Koen van der Biezen und Marc Kruska kamen jedoch schon erfahrene Leute in die Benteler-Arena.

Sonnenhof Großaspach: Zwei Jahre Drittligaerfahrung haben den 8000-Seelen-Ort geprägt. Bereits im zweiten Jahr ging es für die SG sogar zeitweise um den Aufstieg. In dieser Saison wird es nach den Abgängen von Leistungsträgern, wie Michele Rizzi, Tobias Rühle und Max Dittgen schwer. Auch Erfolgstrainer Rüdiger Rehm wechselte den Verein und ging in die 2. Liga.

Sportfreunde Lotte: Beim Klub vom Autobahnkreuz geht spielerisch vieles über das Kollektiv. In der letzten Saison war der Verein aus der Gemeinde mit 14.000 Einwohnern eine eingeschworene Gemeinschaft und schaffte auf diese Weise den Aufstieg. Grob blieb das Team zusammen. In der 3. Liga wird es um den Klassenerhalt gehen.

SV Wehen Wiesbaden: Nur knapp hielt der Verein in der letzten Saison die Klasse. Dabei galt der Klub zu Beginn der Saison als Mitfavorit auf einen Platz an der Sonne. In dieser Saison soll alles besser werden. Trainer Torsten Fröhling hat jede Menge Auswahl, um dieses Mal frühzeitig im gesicherten Mittelfeld zu landen.

VfL Osnabrück: Im Vergleich zu den letzten Jahren ist der Kern der Mannschaft weitestgehend zusammengeblieben. Die Jungs von Trainer Joe Enochs starten mit einer Dreier-Abwehrkette in die Saison und möchten möglichst lange oben mitspielen.

Vfr Aalen: Die zweite Saison nach dem Zweitliga-Abstieg ist oft die schwierigste. Das könnte auch für das Team von Peter Vollmann gelten. Der Sparzwang ist in Aalen zu spüren, die Mannschaft hat viele Abgänge zu verkraften und setzt auf junge Spieler.

Werder Bremen II: Trainer Alexander Nouri hat die schwere Aufgabe, die richtige Balance zu halten zwischen der Talentausbildung und dabei gleichzeitig die 3. Liga zu sichern. Das gelang in der abgelaufenen Saison in letzter Sekunde. Aus der U19 rücken gleich sechs Spieler in den Drittligakader des Weserklubs, der gern den Klassenerhalt schaffen würde.