30.07.2016 20:20 Uhr

Ried zwingt Sturm in die Knie

Peter Žulj war nach einem Rieder Freistoßtrick der Torschütze zum 1:0
Peter Žulj war nach einem Rieder Freistoßtrick der Torschütze zum 1:0

Die SV Ried hat die Rehabilitation geschafft. Eine Woche nach der herben 0:5-Auftaktpleite gegen Rapid setzten sich die Oberösterreicher am Samstagabend in der zweiten Bundesliga-Runde daheim gegen Sturm Graz verdient mit 1:0 durch. Während sich Ried über einen bestandenen Charaktertest freute, konnte Sturm in keiner Phase an den Sensationssieg gegen Meister Salzburg anschließen.

Vor 3.366 Zuschauern erzielte Peter Žulj in der 16. Minute nach einem Freistoßtrick das Goldtor zum Erfolg für die Hausherren.

Rieder Reaktion auf die "Watschen" in Hütteldorf

Ried-Trainer Christian Benbennek brachte nach der "richtigen Watschen" gegen Rapid drei Neue: Neben Dennis Chessa und Mathias Honsak stand auch Thomas Fröschl neu in der Startformation. Er stürmte anstelle des gesperrten Marvin Egho an vorderster Front. Und die Innviertler zeigten in der Tat ein verändertes Gesicht: Kompakt stehend und aggressiv in den Zweikämpfen, ließen sie die Grazer kaum ins Spiel kommen.

Nach einer viertelstündigen Abtastphase, welche die Rieder aktivier gestalteten, durften die Gastgeber nach einem gelungenen Freistoßtrick jubeln. Clemens Walch spielte den ruhenden Ball kurz auf den an der Sechzehnerlinie lauernden Marcel Ziegl ab und der bediente Peter Žulj mit einem perfekten Lochpass. Der Neuzugang hatte danach keine Probleme, den Ball aus kurzer Distanz an Sturm-Goalie Christian Gratzei vorbei zum 1:0 einzuschieben (16.).

Franco Foda löst Ivica Osim als Sturm-Rekordcoach ab

Bei Sturm, wo Trainer Franco Foda mit seinem 299. Bundesligaspiel als Sturm-Coach den legendären Ivica Osim (298) überholte, gab es in der Folge mehr Ballbesitz. Bis auf zwei Abschlüsse von Deni Alar und einen ungefährlichen Kopfball von Marc Andre Schmerböck kamen die Grazer aber in der ersten Hälfte nicht gefährlich vors Tor. Vom Powerfußball, den die Steirer noch zum Auftakt gegen Salzburg gezeigt haben, war keine Spur.

In allen Bereichen verbessert zeigte sich dafür die Rieder, die meist über die variablen Žulj und Walch gefährlich wurden. In der 34. Minute hatten die Hausherren die große Chance auf das 2:0, doch Solospitze Fröschl schlug nach Stanglpass von Walch am Ball vorbei. Fröschl blieb auch nach dem Seitenwechsel eine der prägenden - aber glücklosen - Figuren am Feld. Der Kopfball des Stoßstürmers in der 46. Minute ging an die Latte.

Ried bringt den Sieg über die Zeit

Die Gäste hatten auch in der zweiten Hälfte öfter den Ball, kombinierten sich aber zu selten in die gefährliche Zone. Die Rieder hatten mit den konzept- und ideenlos vorgetragenen Angriffen der Steirer weiter wenig Probleme. Immer wieder setzten die Innviertler in der Offensive vereinzelt Nadelstiche nach vorne: Weitere Fröschl-Abschlüsse (58., 60.) fielen aber zu harmlos aus.

Sturm-Coach Foda reagierte mit einem Doppeltausch: Sascha Horvath ersetzte Philipp Huspek und Bright Edomwonyi kam für den ohne einen Torschuss gebliebenen Roman Kienast. Das Duo sorgte auch für den gefährlichsten Abschluss der Grazer in der zweiten Hälfte: Horvath bediente Edomwonyi, und dessen strammer Schuss von der Strafraumgrenze prallte an die Latte (80.). Zuvor hatte Žulj aus halblinker Position knapp am rechten Kreuzeck vorbei geschossen (66.).

Auch nach dem Debüt von Stefan Hierländer (67.) im Sturm-Dress fanden die Grazer den Schlüssel gegen die Rieder Defensive nicht. Die Oberösterreicher brachten den ersten Saisonsieg trotz zwei undisponierten Ausflügen von Ried-Kapitän und Tormann Thomas Gebauer in der Nachspielzeit ins Trockene.

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apa/red