09.08.2016 13:41 Uhr

Dembélé für Boldt ein "Sensationstransfer"

Jonas Boldt ist Manager bei Bayer Leverkusen
Jonas Boldt ist Manager bei Bayer Leverkusen

Manager Jonas Boldt von Bayer 04 Leverkusen hat Ligakonkurrent Borussia Dortmund für die Verpflichtung des französischen Ausnahmetalents Ousmane Dembélé gelobt.

"Dembélé ist für mich ein absoluter Sensationstransfer, zu dem ich den Dortmundern auch schon gratuliert habe. Ich finde diesen Spieler überragend", sagte Boldt bei "Spox". Für den 34-Jährigen war beim Wechsel des Offensivjuwels, an dem auch mehrere Klubs aus der englischen Premier League interessiert gewesen sein sollen, vor allem eins relevant: Hartnäckigkeit.

"Der BVB hat sich rechtzeitig festgelegt, voll auf diese Karte gesetzt, sich lange um ihn bemüht und auch das nötige Kleingeld in der Hinterhand", so Boldt. Diese Verpflichtung der Dortmunder zeige, "dass sie aktuell sicherlich näher an den Bayern dran sind als wir an der Borussia", ergänzte der Bayer-Funktionär schonungslos ehrlich.

"Transferentschädigung ist eine Fantasiezahl"

Nicht d'accord gehen wollte Boldt mit der Meinung von BVB-Trainer Thomas Tuchel, der unlängst scharf die explodierenden Ablösesummen auf dem Transfermarkt kritisiert und davor gewarnt hatte, dass sich der Fußball zu weit von den Fans entferne. "Die Frage ist: Wäre es volksnah, wenn es nur um die Hälfte des Betrages ginge? Am Ende ist es meiner Ansicht nach entscheidend, wie Vereine und Spieler eine Volksnähe vorleben. Die Transferentschädigung ist eine Summe, eine Fantasiezahl, die sich aus dem ergibt, was man zur Verfügung hat und bereit ist auszugeben", sagte Boldt.

Eine Million Euro sei auch schon "völlig absurd viel Geld". Am Ende bestimme Angebot und Nachfrage auf dem Markt, den der früher Scout der Werkself als "Fantasiewelt" bezeichnet, die Höhe der Ablösen.

Coman und Costa waren bei Bayer auf dem Zettel

Auch zu den eigenen Personalplanungen äußerte sich Boldt. Der Transfer von Abwehrspieler Aleksandar Dragović von Dynamo Kiew sei weiterhin in der Pipeline, die Geschichte ziehe sich aber hin. "Er will zu uns. Alles weitere wird man sehen", so der gebürtige Nürnberger, der zudem in Sachen Scouting aus dem Nähkästchen plauderte. Bayer habe schon lange vor ihren Transfers zu Bayern München Spieler wie Kingsley Coman und Douglas Costa auf dem Zettel gehabt. Die Finalisierung dieser Personalien sei aber aus unterschiedlichen Gründen nicht möglich gewesen.

Keine Angst hat Bayer vor einem möglichen bayerischen Abwerbeversuch bei Shooting-Star Julian Brandt. Aktuell sei es für die Münchener aufgrund von Brandts Vertragssituation in Leverkusen "schwer, ihn zu bekommen".