21.08.2016 09:59 Uhr

Kinhöfer: "Ribéry ist eine tickende Zeitbombe"

Franck Ribéry ist ein Hitzkopf
Franck Ribéry ist ein Hitzkopf

Der ehemalige Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer hat Bayern-Star Franck Ribéry aufgrund seiner wiederholten Entgleisungen auf dem Platz als "tickende Zeitbombe" bezeichnet. "Er wird natürlich auch oft gefoult, ist aber auch sehr leicht reizbar. Das versuchen Gegner auszunutzen, indem sie ihn bewusst provozieren – das kann eine Taktik sein", erklärte der 48-Jährige gegenüber der "Bild".

Für den Franzosen selbst könne sein aufbrausendes Temperament in Zukunft Nachteile haben, so der erfahrene Ex-Referee weiter. Der Hitzkopf stehe nun unter besonderer Beobachtung. "Als Schiedsrichter hat man Offensivspieler wie Ribéry ohnehin besonders im Blick, weil sie oft an entscheidenden Szenen und Zweikämpfen beteiligt sind. Man will keinen Fehler machen. Denn man sieht, was passiert, wenn man eine Szene übersieht wie die Tätlichkeit im Supercup. Da hast du sofort Alarm im Stadion, und das Spiel ist schwieriger zu leiten", sagte Kinhöfer.

Im Umgang mit dem "Problemfall" Ribéry ist nach Ansicht des im Sommer 2015 aufgrund der Vollendung der Altersgrenze aus dem Amt ausgeschiedenen Unparteiischen auch der FC Bayern gefragt. "Die Frage ist, ob er in seinem Alter noch bereit ist, dazuzulernen. Man muss auch den Verein in die Pflicht nehmen, auf ihn einzuwirken", so Kinhöfer.

Ribéry war im Laufe seiner Karriere immer wieder durch Tätlichkeiten gegen Gegenspieler aufgefallen. Zuletzt hatte der Offensivspieler seine Nerven beim Supercup gegen Borussia Dortmund und im Pokal-Erstrundenspiel bei Carl-Zeiss Jena nicht im Griff. FCB-Coach Carlo Ancelotti hatte seinen Schützling nach einem Ausraster im Testspiel gegen Inter Mailand auf der USA-Reise des deutschen Rekordmeisters öffentlich kritisiert.