23.08.2016 15:33 Uhr

Watze: "Bayern auf einem Niveau mit Real"

Hans-Joachim Watzke erklärt die Transferpolitik des BVB für
Hans-Joachim Watzke erklärt die Transferpolitik des BVB für "alternativlos"

Nach dem souveränen Pflichtspielauftakt von Borussia Dortmund äußerte sich Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke über die Ziele für die neue Saison, die Transferpolitik des Klubs und den abgewanderten Mats Hummels.

Im Gespräch mit dem Fernsehsender "Sport1" erklärte der BVB-Boss die Transferpolitik des Sommers: "Sie ist auf gar keinen Fall riskant. Riskant ist etwas, was dich vielleicht anschließend die Existenz kostet. Ich würde sagen: ambitioniert. Ambitioniert, aber alternativlos war das Vorgehen. Wir schicken nicht drei Leistungsträger weg, weil wir das Gefühl haben, dass sie zu alt sind. Sie sind freiwillig zu Top-Klubs gegangen. Wir haben versucht, der Mannschaft viel individuelle Klasse beizufügen, aber in der Form von Potenzial."

Fokus auf die Verfolger legen

Mit Blick auf die Saisonziele für die neue Spielzeit gab sich Watzke nur gemäßigt kämpferisch. Man müsse den Fokus mehr auf die Verfolger der letzten Jahre als auf den FC Bayern lenken: "Sie haben sich auf einem Niveau wie Real Madrid etabliert. Demzufolge wäre es blödsinnig, zu sagen, dass wir Bayern München angreifen. Du solltest dann angreifen, wenn der Gegner eine Schwächeperiode hat."

"Wir haben jedes Jahr die Chance, Titel zu gewinnen. Aber nicht die Selbstverständlichkeit, jedes Finale zu gewinnen. Wir möchten wieder in die Champions League. Wir wissen auch, dass die Mannschaften hinter uns nicht schlechter geworden sind. Leverkusen hat eine sehr gute Mannschaft. Schalke strahlt mit Sportvorstand Christian Heidel und Trainer Markus Weinzierl eine ganz andere Stabilität aus. Gladbach ist gut, und es wird immer eine Überraschungsmannschaft geben", kommentierte der 57-Jährige die Ausgangslage der Bundesliga.

"Hummels ist der beste Abwehrspieler Deutschlands"

Über seinen Ex-Schützling Mats Hummels verlor der gebürtige Sauerländer nur positive Worte: "Mats Hummels ist für mich nach wie vor der beste Abwehrspieler Deutschlands, weil er der kompletteste ist. Ich sehe ihn vor Jerome Boateng, aber das ist ein offenes Rennen." 

Den Verlust des Star-Innenverteidigers schmerzt Watzke nach wie vor: "Hummels kannst du eh nicht Eins-zu-Eins ersetzen. Ihn kannst du nur dann ersetzen, wenn der Spieler, den du verpflichtest, vielleicht das Potenzial in sich trägt, einmal auf dem Niveau anzukommen. Aber auf dem Niveau jetzt einen zu verpflichten, können wir uns nicht leisten."

Der 57-Jährige glaubt aber an die Fähigkeiten von Trainer Thomas Tuchel: "Wir wissen, dass wir einen Trainer haben, der die Mannschaft zusammenfügen kann." Mit acht Neuzugängen und fünf Abgängen wurde der Kader der Westfalen in diesem Sommer gehörig umgekrempelt. Seit 2005 ist Watzke als Geschäftsführer von Borussia Dortmund tätig.